Unsere Schwesterpublikation PC-WELT hat den Prozessor Intel Pentium D 805 getestet. Lesen Sie hier den vollständigen Test:
von Michael Schmelzle (PC-WELT)
Lockvogelangebot: Bisher kassierten AMD und Intel einen deftigen Preisaufschlag für Zwei-Kern-CPUs. Mit Intels Pentium D 805 holen Sie sich nun supergünstig die Dual-Core-Technik in Ihren PC.
Keine Frage: Die Pentium-4-Architektur ist ein Auslaufmodell. Bereits im Juli will Intel mit der Core-2-Duo-Familie den deutlich verbesserten Nachfolger auf den Markt bringen. Trotzdem ist der Pentium D 805 ein echter Kauftipp - vor allem sein unschlagbarer Preis von 120 Euro macht den Doppelkerner so attraktiv. Schon klar, Intel hat der Dual-Core-CPU stramme Zügel angelegt. Der Front Side Bus ist deutlich reduziert, statt mit 200 oder gar 266 MHz muss sich der 805er mit 133 MHz zufrieden geben. Auch der Arbeitstakt von 2,66 GHz ist eher gemächlich - die Spitzenmodelle der Pentium-D-Familie erreichen Taktraten von bis zu 3,8 GHz. Das macht aber nix, den der Pentium D 805 lässt sich sehr gut übertakten. Bereits mit einer Luftkühlung konnten wir durch Anhebung der Versorgungsspannung sowie des Front Side Bus auf 170 MHz die Taktrate stabil auf 3,4 GHz hochjubeln. Ein weiterer Pluspunkt des 805 ist die gehobene Ausstattung, die unter anderem die Virtualisierung in Hardware erlaubt.
Licht und Schatten: Mit den Werkseinstellungen erreicht die Rechenleistung des Pentium D 805 unterem Strich das Niveau eines Athlon 64 3500+ (Test) respektive Pentium 4 540J (Test). Als Dual-Core-CPU ist er in entsprechend optimierten Anwendungen jedem Ein-Kern-Prozessor überlegen. So war der 805er beispielsweise im X-Rendering-Test unter Cinebench 2003 rund 10 Prozent flotter als die derzeit rechenstärkste Ein-Kern-CPU Athlon 64 FX-57 (Test). In seinem Element ist der 805er, wenn es um das Umwandeln von Musik- und Video-Dateien geht. Bei unserem Transcodierungs-Test war er sogar 7 Prozent schneller als die 1000-Euro-CPU Athlon 64 FX-60 (Test). Eklatante Schwächen zeigte das Zwei-Kern-Schnäppchen hingegen bei 3D-Programmen: Mit rund 63 Bildern/s unter Doom 3 (1280 x 1024 Bildpunkte) musste er sich sogar dem Träger der roten Laterne des Testfeldes, dem Celeron D 351, geschlagen geben. Übertakten Sie hingegen den 2,66-GHz-Prozessor auf 3,4 GHz, erreichte er das Leistungsniveau eines Pentium D 940 (Test).
Fazit: Viel Prozessor für wenig Geld: Intel offeriert mit dem Pentium D 805 die preisgünstigste Zwei-Kern-CPU auf dem Markt. Zudem ist das Prozessor-Schnäppchen gut ausgestattet und lässt sich prima übertakten.