CP-Serie "Finanzierung von IT-Firmen", Teil 1

Quo vadis, Corporate Finance?

01.08.2011

Drum prüfe, wer sich länger bindet ...

Bei der Hinzunahme von externen Kapitalpartnern, bei MBIs / MBOs beziehungsweise bei der Nachfolgeregelung handelt es meist über ein einmaliges Unterfangen mit der höchsten Bedeutung im Berufsleben eines Unternehmers. Entsprechend wichtig sind erfahrene Sparringspartner. Denn: Der Erfolg liegt in der guten Vorbereitung. Mit einem Investmenthorizont von zum Teil acht Jahren überschreitet die Zusammenarbeit die durchschnittliche Dauer einer Ehe, die vor der Wirtschaftskrise noch bei sieben Jahre lag.

Die Vorbereitung ist entscheidend, da eine Revision einmal getätigter Aussagen (zum Beispiel über die Unternehmensplanung) faktisch ausgeschlossen ist. Investoren beurteilen Unternehmenslenker auch anhand der Konsistenz und Einschätzgenauigkeit, mit der sie die "große" Linie beibehalten.

Unternehmensbewertung

Wie bei Beteiligungsvarianten, so gibt es auch bei der Unternehmensbewertung verschiedene Verfahren, die für Kapitalgeber wie Kapitalsuchende spezifische Vor- und Nachteile aufweisen. Die Palette reicht von eher steuerlich relevanten substanzwertorientierten Varianten wie dem Stuttgarter Verfahren bis hin zu vergleichsbezogenen Varianten, die etwa auf einen Peer-Group-Vergleich analoger Firmen basieren.

Im Falle eines Vergleichs mit börsennotierten Unternehmen wurde in der Vergangenheit ein signifikanter Bewertungsabschlag vorgenommen, da diese aufgrund der höheren Publizitätsanforderungen in der Regel über professionellere Strukturen verfügen. Weit verbreitet sind zudem Ertragswert- bzw. Cashflow-orientierte Methoden wie etwa Discounted-Cashflow-Verfahren, die auf den erwarteten, abgezinsten Cashflows basieren.

Wichtig ist es dabei, einen für beide Seiten fairen Wert zu ermitteln. Neben dem Grundsatz der Aufrichtigkeit bei der Erstellung der Planung und Planannahmen heißt dies auch, für ein Unternehmen eine passende Methodik oder deren mehrere zu verwenden.

Die Motive, sich jenseits der klassischen Geschäftsbank zu orientieren, sind vielfältig; sie reichen von der Wachstumsfinanzierung über die Nachfolgeregelung bis zum Management-Buy-in und Management-Buy-out.

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