Engpässe und mangelnde Motivation

Risikofaktor Mitarbeiter

13.06.2012
Ob Firmen die Personalrisiken auf die leichte Schulter nehmen, zeigt der Personal-Risiko-Index.
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Mitarbeiterengpässe und mangelnde Motivation der Angestellten zählen zu den größten HR-Gefahren in Unternehmen, so das zentrale Ergebnis des ersten Personal-Risiko-Index (PRI). Die PRI-Studie (www.pri.de) ist ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Personalwirtschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), des Haufe Personalmagazins und des Software-Anbieters Sage HR Solutions.

Die Initiatoren der Studie beleuchten damit erstmals das bisher wenig betrachtete Gebiet der Personal-Risiken. Die hohe Teilnehmerzahl von 1.484 Teilnehmern - überwiegend aus Personalabteilungen und Geschäftsführung mittelständischer und Großunternehmen - zeigt das vorhandene Interesse, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Die Befragung fand erstmals im Februar/März 2012 statt und soll zukünftig zweimal jährlich erfolgen.

Mit dem PRI erhalten Personaler ein Informations- und Steuerungsinstrument für ihre Arbeit, denn der Index ergibt in der Auswertung einen Messwert, den HR-Mitarbeiter und Unternehmer als externen Benchmark und Frühwarnsystem nutzen können. Die Befragten bewerten fünf Personal-Risiken nach ihrer aktuellen Bedeutung auf einer Skala von 0 (kein wahrgenommenes Risiko) bis 10 (sehr hoch wahrgenommenes Risiko). Der durchschnittliche Indexwert über alle Risiken hinweg liegt aktuell bei 4,09 (bei 1.166 vollständigen Antworten).

Engpässe sind das HR-Risiko Nummer eins

Überdurchschnittlich werden das Engpassrisiko mit einem Punktwert von 5,68 sowie das Motivationsrisiko mit 5,03 bewertet. Letzteres bezeichnet die Befürchtung, dass Mitarbeiter Leistung zurückhalten oder sich zu sehr verausgaben. Mit Engpassrisiko ist gemeint, dass offene Stellen nicht adäquat besetzt werden können.

Die anderen drei Risiken Austritt (3,91), Anpassung (3,80) und Loyalität (2,05) erachten die Umfrageteilnehmer als geringer für die Personalarbeit ausgeprägt. Dabei bezeichnet das Austrittsrisiko die Gefahr, dass hoch qualifizierte Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Das Anpassungsrisiko drückt aus, dass die Anpassungsfähigkeit der Mitarbeiter an technologische und sonstige externe Entwicklungen gefährdet sein kann. Hinter dem Loyalitätsrisiko steht der Gedanke, dass Mitarbeiter dem Unternehmen auch bewusst Schaden zufügen könnten.

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