Test

Schnelle 3,5-Zoll-Festplatte von Seagate

14.08.2008
Von  und Martin-Roger Jones
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Datenraten von mehr als 120 MB/s schafft Seagates 320-GB-Modell "Barracuda 7200.11 ST3320613AS" in der Spitze. Doch stimmen auch die Zugriffszeiten und das Betriebsgeräusch? Der Test beantwortet all diese Fragen.
Die "Barracuda 7200.11 ST3320613AS" von Seagate bietet exzellente Datentransferraten und ein unauffälliges Betriebsgeräusch.
Die "Barracuda 7200.11 ST3320613AS" von Seagate bietet exzellente Datentransferraten und ein unauffälliges Betriebsgeräusch.

Datenraten von mehr als 120 MB/s schafft Seagates 320-GB-Modell "Barracuda 7200.11 ST3320613AS" in der Spitze. Doch stimmen auch die Zugriffszeiten und das Betriebsgeräusch? Der Test beantwortet all diese Fragen.

Von Michael Schmelzle, PC-Welt

Testbericht

Außergewöhnlich an der Barracuda 7200.11 ST3320613AS ist die einzelne Magnetscheibe, mit der Seagate die Bruttokapazität von 320 GB erreicht. Das erlaubt eine für 3,5-Zoll-Laufwerke besonders kompakte Bauform. So beträgt die Höhe lediglich 20 Millimeter – typisch für die 3,5-Zoll-Klasse sind rund 26 Millimeter. Zu den weiteren Besonderheiten bei Seagate-Festplatten gehört die großzügige Garantiezeit von fünf Jahren, auch diesem 320-GB-Modell traut der Hersteller eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer zu. Dazu passt auch die mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (MTBF), die laut Hersteller bei 750.000 Stunden liegt - bei den meisten Festplatten sind es nur 600.000 Stunden.

Ausstattung: Die einzige Datenscheibe der Seagate-Festplatte rotiert mit der typischen Maximalgeschwindigkeit von 7.200 Umdrehungen pro Minute an den zwei Schreib-Lese-Köpfe vorbei. Der Pufferspeicher der Barracuda beträgt wie bei der Konkurrenz typische 16 MB. Die Stoßfestigkeit des SATA/300-Laufwerks fällt im ausgeschalteten Zustand mit 350 G hoch aus, die 65 G im Betrieb sind hingegen nur Durchschnitt. Der nutzbare Speicherplatz nach NTFS-Formatierung liegt bei rund 298 GB. Die ST3320613AS wandert derzeit ab 45 Euro über die Ladentheke, wodurch sich ein noch akzeptabler GB-Preis von 14 Cent ergibt.

Geschwindigkeit: Das Barracuda-Modell geht bei den Transferratenmessungen als drittschnellstes Laufwerk durchs Ziel. Die maximale Datenrate der ST3320613AS beträgt beim Lesen exzellente 123,0 MB/s und gibt beim Schreiben nur leicht auf 122,1 MB/s nach. Im Vergleich zur schnellsten 3,5-Zoll-Festplatte im Test, der Western Digital Velociraptor WD3000GLFS, ist das Seagate-Laufwerk hier ebenbürtig. Im Alltag kommt es aber vor allem auf die mittlere Leserate an - hier erreicht Seagates Brracuda beim Lesen und Schreiben 96 MB/s - das ist hervorragend und gemessen an der durchschnittlichen Transferleistung des flinken Velociraptor-Modells nur knapp 4 MB/s weniger. Ebenfalls tadellos sind die minimalen Lese- und Schreibtransferrate der Barracuda 7200.11 ST3320613AS von fast 60 MB/s.

Lahme Zugriffszeiten: Lange 18,4 Millisekunden ermittelt die PC-Welt beim Fullstroke-Zugriff - damit ist die Barracuda die bis dato zweitlangsamste 3,5-Zoll-Festplatte im Test. Auch die durchschnittliche Zugriffszeit kann mit mageren 6,8 Millisekunden nicht überzeugen – nur vier der bisher 27 3,5-Zoll-Festplatten im Test sind bisher noch langsamer. Da Seagate seine Festplatten nur auf Wunsch von Großkunden mit automatischem Akustik-Management (AAM) ausliefert, müssen wir Ihnen die AAM-Zugriffszeiten schuldig bleiben.

Ergonomie: Trotz fehlendem AAM schneidet die Barracuda bei der Lautstärkemessung gut ab. Im Ruhezustand arbeitet die 3,5-Zoll-Festplatte mit 24,9 dB(A) respektive 0,6 Sone leise. Unter Volllast stieg der Geräuschpegel nur leicht auf noch unauffällige 26,7 dB(A) beziehungsweise 0,9 Sone - ein gutes Ergebnis.

Fazit: Die Barracuda 7200.11 ST3320613AS bietet exzellente Datentransferraten und ein unauffälliges Betriebsgeräusch. Die Zugriffszeiten sind hingegen gemächlich und der Gigabyte-Preis von 14 Cent macht aus dem SATA/300-Laufwerk auch kein Schnäppchen. Aufgrund der langen Garantiezeit von fünf Jahren ist der Preis aber fair. Unterem Strich eignet sich das Barracuda-Modell aufgrund der flotten Transferraten für den Aufbau kostengünstiger Raid-Verbunde - ein Plattenverbund aus vier Laufwerken lässt sich mit der Barracuda 7200.11 ST3320613AS bereits für rund 180 Euro realisieren.

Alternativen: Wenn Ihre Kunden weniger als 14 Cent pro Gigabyte ausgeben wollen, dann kommt die Samsung Spinpoint F1 HD753LJ in Frage. Aktuell muss der Endkunde für das 750-GB-Laufwerk nur 9 Cent berappen, dafür aber geringere Datenraten als bei der Barracuda 7200.11 ST3320613AS in Kauf nehmen. Sucht der Kunde hingegen eine preisgünstige und große Festplatte, die möglichst hohe Transferraten erreicht, raten wir Ihnen zum Testsieger Samsung Spinpoint F1 HD103UJ. Steht Tempo an erster Stelle, und spielt der Preis keine Rolle, sollten Sie den Kauf unserer Tempo-Empfehlung Western Digital Velociraptor WD3000GLFS in Erwägung ziehen.

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