Compass Convention in Fulda

Schulterschluss mit den Lieferanten

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
In schwierigen Zeiten muss man zusammenhalten. Beim den IT-Dienstleistern der Compass Gruppe und deren Partnern aus Industrie und Distribution hat das offensichtlich funktioniert. Und Compass-Chef Dirk Henniges bleibt optimistisch.

Normalerweise trifft sich die Compass-Gemeinde alle zwei Jahre traditionell in Fulda zur Convention. Die pandemiebedingte Zwangspause hat dazu geführt, dass nun seit der letzten Convention bereits vier Jahre vergangen sind. So merkte man es Ausrichtern und Gästen an, wie sehr sie das persönliche Treffen vermisst haben. "Die Compass Business Convention ist für uns alle zwei Jahre die wichtigste Veranstaltung", betont Dirk Henniges, Geschäftsführer der Compass Gruppe. Rund 400 Teilnehmer der Mitgliedsunternehmen sowie der Lieferanten hatten sich in Fulda eingefunden.

Insgesamt 33 Industriepartner zeigten auf der Compass Convention im Ausstellerbereich ihre Produkte und Lösungen.
Insgesamt 33 Industriepartner zeigten auf der Compass Convention im Ausstellerbereich ihre Produkte und Lösungen.

Beim Treffen der Entscheidungsträger der Gesellschafterunternehmen sowie der Industrie- und Distributionspartner geht es ans Eingemachte: "Für uns steht die ständige Auseinandersetzung mit unseren Geschäftsmodellen und denen unserer Kunden im Vordergrund", erklärt Henniges. Die Aufgabe der Vertragslieferanten ist es dann, die richtigen Themen dazu zu setzen. "Wir wollen in engem Schulterschluss mit unseren Partnern den Markt für uns gestalten", bekräftigt der Compass-Chef.

Gute Zahlen der Gruppe

Dass dieser Schulterschluss in den wechselhaften, von Krieg und Krisen bestimmten IT-Branche funktioniert hat, zeigen die Zahlen der Gruppe: Im ersten Quartal des Jahres 2023 sind die Umsätze der Compass Gruppe im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent gestiegen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lagen die Umsätze des Dienstleistungsunternehmens Compass Gruppe mit 265,5 Mio. Euro rund 12,5 Prozent über dem Vorjahr. Die Zahlen des Außenumsatzes der Unternehmen der Gruppe liegen für 2022 noch nicht komplett vor. 2021 lagen die Mitglieder des Netzwerkes hier bei 1,135 Milliarden Euro.

Man habe alles darangesetzt, ein konstanter und verlässlicher Partner zu sein. "Gerade in Krisenzeiten ist dies enorm wichtig", betont Henniges. Die angespannte Liefersituation habe sich etwas entspannt, liege aber immer noch über den Werten der Vorjahre. Über weitere Ergebnisse oder gar Ausschüttungen äußert sich der Compass-Chef gewohnt zurückhaltend: "Wir konnten unsere Planungen erfüllen", meint er. Das gelte sowohl für die operativen Häuser als auch für die Industriepartner.

Anspruchsvolles Marktumfeld

Henniges nennt das abgelaufene Jahr "ziemlich anspruchsvoll". Zu den bestehenden außerordentlichen Belastungen durch Pandemie, Ukrainekrieg und die dadurch gestörten Lieferketten sei dann auch noch die Inflation und die Zinsentwicklung hinzugekommen.

Trotzdem sich laut Henniges die Gesellschafter der Gruppe weiterhin gut entwickelt, obwohl die Mitglieder wie andere Unternehmen der Branche auch mit Personalmangel und Lieferengpässen bei nach wie vor sehr guter Nachfrage zu kämpfen haben.

Neben dem Ausstellungsbereich mit Ständen von 33 Industriepartnern und insgesamt 19 Vorträgen der Hersteller standen die besonderen Leistungen und Angebote der Gruppe für ihre Mitglieder im Fokus. So sorgt Compass für die Vernetzung von Cyber-Security-Experten im "Deutschen Incident Response Team (DIRT)" und fördert das Angebot im Bereich der IT-Sicherheit und bei Security Operation Center (SOC). In Zusammenarbeit mit dem BSI sind aktuell 40 BSI-Vorfall-Experten in Ausbildung. Eines der Mitgliedsunternehmen ist bereits zum BSI-Dienstleister qualifiziert.

Zudem hat Compass auf der Convention die dritte Stufe des sogenannten IO-Checks inklusive Umsetzungskonzept vorgestellt. Es handelt sich nicht nur um ein effizientes Tool mit hohem Automatisierungsgrad, sondern auch um eine Vorgehensweise für hochwertige qualifizierte Analysen.

Henniges berichtet auch von laufenden Initiativen wie einem KI-Projekt mit dem Fraunhofer Institut, das die Prozesse der Mitglieder optimieren soll. Ein erster Prototyp wurde bereits erfolgreich getestet. Nun geht es an die praktische Umsetzung. Zudem wird derzeit ein Reseller-Modell von deutschen Cloud Services für die Compass-Partner entwickelt.

Mehr als nur gemeinsamer Einkauf

Ein weiterhin wichtiges Standbein der Partner ist das Geschäft rund um die Erfassung, Ausgabe und Verarbeitung von Dokumenten. So bietet die Compass Akademie ergänzend zu den Trainingsangeboten der Hersteller die Möglichkeit zur qualifizierten Weiterbildung zu "DPO Professionals" bzw. "DPO Specialists". Für diese Zertifizierungen müssen sowohl festgelegte Trainings absolviert, als auch formale Kriterien erfüllt werden, die sich die Gruppe auferlegt hat. 13 Unternehmen konnten ihre Ernennungsurkunden in Fulda entgegennehmen. Weitere sollen in Kürze folgen.

So ist in den 35 Jahren seit Gründung der Gruppe einiges passiert: "Aus den kleinen Anfängen mit Bündelung von Einkaufsumsätzen zur Erzielung von Mengenboni und dem gemeinsamen Einkauf von PCs ist nicht nur ein Zentraleinkauf, sondern auch eine Vielzahl von Aktivitäten, Projekten, Informationsaustausch und Schulungen geworden", erzählt Henniges. Er führt den Erfolg auch persönliche Kontakte und gemeinsames Handeln nicht nur auf der Convention sondern auch in Arbeitskreisen und -gruppen zurück. Der vertrauensvolle Umgang miteinander mache die besondere Stimmung der Community und die Erfolgsgeschichte der Compass Gruppe aus.

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