Server-Management: Cool on Demand

26.07.2007
Von Klaus Gottschalk,

Zu viel heiße Luft

Außerdem lässt sich die Wärme besser nutzen, wenn sie im Wasser gebunden ist. Denn der Gedanke liegt ja nahe, dass man die Abwärme der Rechner durchaus wiederverwenden könnte. In einigen wenigen großen Rechenzentren wird dies bereits getan, etwa indem die Wärme für die Heizung des Gebäudes mitgenutzt wird.

Mittlerweile gibt es auch Software, mit der sich der Stromverbrauch im Rechenzentrum von außen steuern lässt. Wenn zum Beispiel ein Unternehmen nicht über 100 Kilowatt Stromverbrauch kommen will, dann lässt sich über diese Software der Verbrauch der Systeme im Raum so regulieren, dass man sich stets unterhalb dieses Limits bewegt. Auch andere Stromsparziele lassen sich so einhalten. Vorgänge, die viel Strom verbrauchen, können so zum Beispiel auch in die Nacht verlegt werden, falls der Strom dann billiger ist.

Partner werden Energieberater

Für den Händler bieten die ernüchternden Energiebilanzen aus den Rechenzentren Anlass, seinen Kunden den Nutzen neuer, energieeffizienterer Systeme vorzustellen. Das Thema bietet dabei viele Ansätze, um zusammen mit dem Kunden Grundlegendes neu zu bedenken und eine Kaufentscheidung für neue energiesparende Systeme zu fördern. Zusätzliche Chancen ergeben sich, wenn er sein Portfolio um entsprechende Klimaprodukte erweitert.

Weitere Möglichkeiten bieten sich ihm durch den Aufbau von Beratungskompetenzen in Sachen Energiesparen. Durch Service- und Beratungsangebot kann sich ein Händler hier Alleinstellungsmerkmale verschaffen. Wenn er seinem Kunden aufzeigen kann, wie viel er durch den Austausch seiner 20 Jahre alten Klimaanlage in ein paar Jahren unterm Strich einsparen kann, dann erwirbt er sich sowohl Vertrauen in seine Kompetenz, und schafft sich gleichzeitig neue Verkaufsmöglichkeiten. Für den Hausbau boomt das Geschäft mit der Energieberatung bereits, es sollte nicht überraschen, wenn sich in naher Zukunft auch in der IT-Abteilung der Beratungsbedarf enorm erhöhen wird. Gerade den breiten Mittelstand können die großen Hersteller, die solche Beratungen bereits bieten, nicht alleine bedienen und brauchen kompetente Partner in Sachen Green IT.

Energiemanagement auf allen Ebenen, neue Techniken und viel Beratung sind die Mittel und Wege, mit denen man dem wachsenden Energiebedarf der IT heute entgegensteuert. Doch der Stromverbrauch wird weiter steigen - und mit ihm der Bedarf nach noch mehr Ideen für saubere Rechenzentren.

*Autor Klaus Gottschalk ist Senior Consultant und IBM System Architekt Hardware.

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