Irritationen und Missverständnisse vermeiden

So arbeiten Deutsche und Italiener gut zusammen

04.08.2010

Unterschiedliche Kommunikationsstile

Große Unterschiede bestehen zwischen Italien und Deutschland in der Art zu kommunizieren. Deutsche pflegen häufig eine direkte und sachliche Ausdrucksweise. Sie sind jedoch in Gestik sowie Mimik und Körpersprache eher verhalten. Italiener kommunizieren im Allgemeinen emotionaler und expressiver. Dazu zählt auch ein simultanes Sprechen. Eine reiche nonverbale Kommunikation verstärkt in ihren Augen die Signalwirkung und fördert die Beziehungsentwicklung. Fehlen diese Elemente, wirkt auf Italiener der Kommunikationsstil meist hölzern und distanziert.

In Italien werden öfter als in Deutschland Komplimente ausgesprochen und auch gern angenommen. Deutsche reagieren auf Komplimente oft verlegen bis misstrauisch und werten die Botschaft mit einer Entschuldigung oder Erklärung ab. Eine solche Reaktion wird von italienischen Partnern häufig als Zurückweisung erlebt.

Deutsche zeigen ihr Interesse an einem Thema meist durch ein diszipliniertes Zuhören. Italiener hingegen signalisieren ihre Aufmerksamkeit und ihr Interesse, indem sie dem Redner immer wieder Zwischenfragen stellen. In der Anrede spielen Titel eine große Rolle. Jedem Akademiker gebührt ein "dottore", "professore" oder "ingeniere". In Italien setzt sich die Intelligenz stärker von der Allgemeinheit als in Deutschland ab - auch durch eine elegante Kleidung. Eine gepflegte äußere Erscheinung trägt in Zusammenhang mit kultivierter sprachlicher Kommunikation stark zur Sympathiegewinnung bei. Insgesamt vollzieht sich der Informationsfluss in Italien vorwiegend mündlich. Das "telefonino", also Mobiltelefon, unterstützt diese Neigung.

Zur Startseite