Interview zum Trendthema Metaverse

So verändert Virtual Reality die Arbeit der Zukunft



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Beim Trendbegriff Metaverse denkt man zunächst an Consumer-Markt. Doch im Business-Bereich werden Virtual-Reality-Anwendungen bereits heute regelmäßig genutzt. Petra Isabel Schlerit und Daniel Dunkhase vom Dienstleister XR-C Academy erklären im Interiew, wie VR-Technologien künftig die Arbeitswelt verändern.
Petra Isabel Schlerit und Daniel Dunkhase sind Geschäftsführer des VR-Spezialisten XR-C Academy
Petra Isabel Schlerit und Daniel Dunkhase sind Geschäftsführer des VR-Spezialisten XR-C Academy
Foto: XR-C Academy

New Work - ein Begriff, der bereits seit Jahren den täglichen Diskurs auf dem Arbeitsmarkt bestimmt. Virtual Reality, kurz VR, schickt sich an diesen schon etwas abgedroschenen Begriff mit neuem Leben zu füllen. Neben den Big Playern der Techbranche wie Meta, Apple sowie Microsoft beschäftigen sich auch Petra Isabel Schlerit und Daniel Dunkhase von der XR-C Academy mit diesem Phänomen, indem sie Unternehmen für die Verwendung dieser innovativen Lösung schulen. Im Interview erklären Sie, welche Rolle sie dabei spielen und wie sie sich die Arbeitswelt der Zukunft vorstellen.

ChannelPartner: Was ist die XR-C Academy?

Petra Isabel Schlerit: Die Gründung ging Mitte 2021 über die Bühne mit dem klaren Ziel, eine stabile Qualitätsgrundlage für die Arbeit mit VR zu schaffen. Bei uns beschäftigen sich Experten mit den Wirkungen der virtuellen Realität auf das menschliche Gehirn sowie der optimalen Einsatzmöglichkeiten und gehen das Thema auch aus wissenschaftlichen und ethischen Gesichtspunkten an.

Daniel Dunkhase: Auf diesem Fundament bilden wir VR-Professionals aus und zertifizieren sie für den selbstständigen Umgang mit der Technologie. Zudem beraten wir Unternehmen zur Integration von VR in ihre Strukturen. Es geht darum, Wachstumshebel zu identifizieren und anschließend auch umzusetzen.

ChannelPartner: Welche Ziele verfolgen Sie damit über kurz oder lang?

Dunkhase: Viele Menschen glauben, dass das Metaverse noch in der Zukunft liegt - dabei ist es bereits da und wir arbeiten auch schon damit. Für Unternehmen ergeben sich als First-Mover enorme Vorteile gegenüber den Wettbewerbern. Ihnen diese Potenziale nahezulegen, steht für uns im Vordergrund.

Schlerit: Es gibt ein ganzes Feld von Potenzialen, die nur schwer vorstellbar sind, wenn man nicht selbst mit dieser Technologie in Verbindung gekommen ist. Wir bieten unseren Kunden die Möglichkeit dies auszutesten und geben ihnen das nötige Wissen an die Hand auch damit umzugehen - immer mit dem Anspruch dies auch praxisorientiert einsetzen zu können.

ChannelPartner: Wo sehen Sie die Vorteile von Virtual Reality in seiner aktuellen Form?

Schlerit: Ökonomen sprechen hier tatsächlich von dem vierten technologischen Quantensprung nach dem Personal-Computer, dem Internet und dem Smartphone. Bereits im Jahr 2018 hat ein Team um Prof. Dr. Hutzschenreuter von der Technischen Universität München einen ähnlich starken Eingriff in unser Leben prophezeit und sieben Geschäftsfelder ausgemacht, die sich auf eine Transformation zu VR und AR vorbereiten müssen. Besonders die gefühlt echte und räumlich nicht mehr getrennte Zusammenarbeit durch das immersive Eintauchen in diese Realität, lässt sich als Vorteil ausmachen. Dies kann die Kreativität sowie die Produktivität fördern und Frustpotenziale vermeiden - vor allem wenn es in die Richtung Homeoffice oder Großraumbüros geht.

"Nur wenige haben das Metaverse aufgrund der Komplexität wirklich verstanden"

ChannelPartner: Welche Potenziale sehen Sie zukünftig in der Virtual Reality?

Schlerit: Gerade der Konzern Meta (ehemals Facebook) schreibt sich vor allem namentlich das Metaverse auf seine Fahne und findet damit öffentlich statt. Doch auch wenn viele darüber sprechen, haben es aufgrund der Komplexität nur wenige wirklich verstanden. Kurz gesagt wird das Internet durch VR in eine 3D-Welt übersetzt - mit allen positiven aber auch negativen Effekten. Wir werden zukünftig alltägliche Dinge, wie den Besuch einer Shopping-Mall, zusammen mit anderen, virtuell durchführen können. Das ist der nächste Schritt in Richtung digitalem Zusammensein. Selbstverständlich hat eine solche gesellschaftliche Verschiebung auch andere positive Vorteile wie Umweltschutz durch das Wegfallen von zeit- und kostenaufwendigen Reisen.

ChannelPartner: Aus welchen Bereichen kommen Ihre Kunden?

Dunkhase: Es ist bereits jetzt abzusehen, dass Virtual Reality einen wesentlichen Teil der zukünftigen Arbeitswelt ausmachen wird. Wir spezialisieren uns auf zwei bestimmte Gruppen: Einerseits sind unsere Produkte und Dienstleistungen für alle Unternehmen geeignet, die durch immersive Erlebnisse Kundeninteraktionen, interne Zusammenarbeit und Recruiting optimieren wollen. Dazu gehören mittelständische Unternehmen sowie Großkonzerne - beispielsweise aus der Automobil- oder Pharmaindustrie. Die andere Sparte besteht aus Trainern und Beratern, die sich auf dem Gebiet für die Zukunft etablieren möchten.

ChannelPartner: Wie gehen Sie die Zukunft an und was raten Sie Unternehmen, die sich für Ihr Angebot interessieren?

Schlerit: Wir haben uns durch unsere praktische Erfahrung im Einsatz von virtueller Realität im wirtschaftlichen Kontext - also weg vom Gaming-Bereich - einen hohen Status erarbeitet, den wir auch in Zukunft erhalten wollen. Unser Anspruch ist es genau so schnell in der Entwicklung zu sein, wie die Technologie voranschreitet. Dazu gehört auch eine große Investition in die Forschung. Wir verstehen uns als Sparringspartner für Unternehmen, beim Versuch Dinge umzusetzen, von denen sie sich heute noch gar nicht vorstellen können, dass sie machbar sind.

Dunkhase: Der beste Weg, um die Potenziale abschätzen zu können, ist das Arbeiten mit Virtual Reality wirklich einmal auszuprobieren und selbst zu erleben. Oft tun sich erst in unseren Testdrives Wachstumshebel auf, die vorher überhaupt nicht aufgefallen waren, aber das Unternehmen relevant nach vorne bringen können.

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