VAD Acondistec und die Hannover Messe

Systemhäuser sollten in IoT investieren

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Tanja Link, General Manager beim Distributor Acondistec, bedauert, dass nur wenige Systemhäuser die Hannover Messe besucht haben und sich kaum für IoT interessieren.
Tanja Link, General Manager beim Huawei-VAD Acondistec: "Wer seine Jahrestagungen oder Roadshows ausgerechnet in die Zeit der weltgrößten Industriemesse legt, hat entweder volle Auftragsbücher oder einfach noch nicht begriffen, wo die spannenden Umsatzfelder von morgen liegen."
Tanja Link, General Manager beim Huawei-VAD Acondistec: "Wer seine Jahrestagungen oder Roadshows ausgerechnet in die Zeit der weltgrößten Industriemesse legt, hat entweder volle Auftragsbücher oder einfach noch nicht begriffen, wo die spannenden Umsatzfelder von morgen liegen."
Foto: Acondistec

"Sie haben entweder volle Auftragsbücher oder haben einfach noch nicht begriffen, wo die spannenden Umsatzfelder von morgen liegen", so krass kommentiert Tanja Link, General Manager beim Huawei-VAD Acondistec, die mangelnde Bereitschaft der hiesigen Systemhäuser, die Hannover Messe im April zu besuchen. Insbesondere versteht es die Managerin nicht, wie die Systemhauskooperation iTeam gleichzeitig ihren Jahreskongress in Dresden abhalten konnte (ChannelPartner berichtete).

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Diese Feststellung kommt nicht ganz uneigennützig, denn Acondistec hatte in Hannover im Auftrag von Huawei Technologies auf 650 Quadratmetern Lösungen präsentiert, mit denen diverse Partner heute schon erfolgreiche Industrie-4.0- und IoT-Projekte bei ihren Endkunden umsetzen. Dabei geht es zum Beispiel darum, große Datenmengen zu erschließen, künstliche Intelligenz nutzbar zu machen oder mobile Arbeitsmodelle zu verfolgen.

Konkrete IoT-Projekte

"Doch während Einkäufer aus dem In- und Ausland mit teils sehr konkreten Projektanfragen an uns und zahlreiche andere Aussteller herantraten, waren in den Messehallen kaum Vertreter deutscher Systemhäuser unterwegs", bedauert Link. "Dabei hätten sie dort reichlich Anregungen für ihr künftiges Geschäft sammeln können", so die Acondistec-Chefin weiter.

Sie nennt auch handfeste Beispielen für gelungene Automatisierung und IoT-Integration, etwa durch selbstlernende Systeme und Automationsalgorithmen in den unterschiedlichsten Branchen, über Mixed Reality und Robotics bis hin zu durchgängigen SAP-Anwendungen. "Zudem hätten Systemhäusser auf der Hannover Messe live miterleben könne, wie groß das Endkunden-Interesse an 'smart' vernetzten Lösungen für alles zwischen autonomen Aufzügen und 3-D-gedruckten Zahnrädern ist", zieht Link ihr Fazit aus Ihrem Messeauftritt.

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Ihrer Ansicht nach hätten Systemhäuser in Hannover Leads gewinnen können, die kurz bis mittelfristig zu lukrativem Projektgeschäft, zu Managed Services und zum weiterführenden Partnerschaften hätten führen können. Für die Acondistec- Chefin zeigte die Industriemesse auch deutlich, welche Leistungsangebote und Erlösmodelle für ernsthaft kundenfokussierte Systemhäuser nicht erst in Zukunft, sondern bereits heute zu Umsatzwachstum führen können.

Partner setzen schon heute erfolgreiche Industrie-4.0- und IoT-Projekte bei ihren Endkunden um.
Partner setzen schon heute erfolgreiche Industrie-4.0- und IoT-Projekte bei ihren Endkunden um.
Foto: Chesky - shutterstock.com

Industrie 4.0 im Kommen

"Systemhäuser sollten sich durch ihre aktuell noch vollen Auftragsbücher nicht den Blick für künftig relevante Leistungen und die nötigen Entwicklungsschritte dorthin verstellen", mahnt Link. "Die Nachfrage nach Automatisierung im Sinne von Industrie 4.0 sowie intelligenter IoT-Vernetzung ist real und die Geschäftschancen ganz greifbar." Zwar hänge die digitale Transformation der Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft zentral von der IT ab, aber eben nicht zwangsläufig von den Leistungen der traditionellen IT-Anbieter.

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