Kurz vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts

Systemumstellung sorgt bei Notebooksbilliger.de für Kundenfrust



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
In den vergangenen Tagen häuften sich Kundenbeschwerden über verzögerte Lieferungen bei Notebooksbilliger.de. Nun informiert der Online-Händler, dass es sich um Begleiterscheinungen einer Umstellung des Warenwirtschaftssystems handele. Bis zum Black Weekend soll wieder alles reibungslos funktionieren.
Notebooksbilliger.de arbeitet an einer Umstellung des Warenwirtschaftssystems
Notebooksbilliger.de arbeitet an einer Umstellung des Warenwirtschaftssystems
Foto: Notebooksbilliger

Nachdem sich bei Notebooksbilliger.de Kundenbeschwerden über verzögerte Lieferungen und eine Einschränkung der Click-and-Collect-Funktion in den Stores häuften, sorgte der Online-Händler nun für Aufklärung: "Wir mussten unser Warenwirtschaftssystem wechseln, das Herzstück unseres Online-Shops. Trotz reichlich Vorbereitung und Planung kam es bei diesem Wechsel zu Problemen", so das Unternehmen in einer Mitteilung. Das alte System sei nach all den Jahren an seine Belastungsgrenzen gekommen und mit der Umstellung wolle Notebooksbilliger.de agiler, schneller und effizienter sein. "Wir hatten gehofft, das System reibungslos wechseln zu können. Leider ist uns das aufgrund des Umfanges der Umstellung nicht gelungen", heißt es in der Mitteilung. Es folgt die Warnung: "Falls ihr es aktuell noch nicht gemerkt habt, werdet ihr es vermutlich demnächst merken, da automatisierte E-Mails entweder zu spät oder gar nicht versendet werden. Zudem kann es passieren, dass ihr eure Pakete mit einem Lieferverzug erhaltet."

Leider sei inzwischen auch der Kundenservice des Online-Händlers bedingt durch das erhöhte Aufkommen von Anfragen überlastet und die Beantwortung dauere länger, als es sonst üblich sei. "Wir bitten dies vielmals zu entschuldigen", erklärt das Unternehmen. "Wir arbeiten aktuell mit Hochdruck daran, in einigen Tagen wieder mit der gewohnten Qualität und Schnelligkeit für euch da zu sein. Seit der Umstellung haben fast 20.000 Pakete unsere Lager verlassen."

Statement von NBB-Gründer Wedemeyer

Auf Anfrage von ChannelPartner räumte Notebooksbilliger-Gründer Arnd von Wedemeyer Fehler ein: "Klar hätte ich die Umstellung lieber im Sommer gemacht. Aber ein Softwareprojekt der Größenordnung zieht sich über zwei Jahre. Und natürlich war unser geplanter Rollout-Termin nicht im November, sondern im Hochsommer. Aber Träume sind eben Schäume und die einzige Alternative wäre gewesen, bis Anfang Q2 2020 zu warten. Das hätte aber jeden 'Drive' aus dem Projekt genommen, daher haben wir uns, im Bewusstsein, dass wir hier eine Loose-Loose Entscheidung treffen, dafür entschieden, jetzt durchzustarten."

Bis zum Black Weekend soll die Umstellung auf Navision aber problemlos laufen und den weiteren Fortgang des Weihnachtsgeschäfts nicht behindern. Dazu Wedemeyer: "Aller Aufregung zum Trotz möchte ich auch betonen, dass wir hier im Grunde eine Umstellung bisher hingelegt haben, die für ein solches Projekt erstaunlich gut läuft. Und dass die involvierten Mitarbeiter hoch engagiert und unter viel Opfer von Freizeit oder Schlaf mit großartigem Einsatz dabei sind, wofür ich mich an der Stelle auch noch einmal ausdrücklich bedanken möchte!"

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