Ursprünglich haben Abmahnungen den Zweck, Wettbewerbsgleichheit herzustellen. Aber viele Onlinehändler leiden unter einem Missbrauch dieses legitimen Instruments: Vermeintliche Mitbewerber und unseriöse Vereine versuchen zunehmend, durch massenhafte Abmahnungen aus geringsten Anlässen Profit zu schlagen.
Trusted Shops befragte im Zeitraum vom 1. Januar bis 1. Februar insgesamt 686 Shopbetreiber zu ihren Erfahrungen mit Abmahnungen.
Kernergebnisse der Studie
Abmahnungen gehören zum Alltag
Für die meisten Shopbetreiber gehören Abmahnungen zum ganz normalen Alltag. Der Durchschnittswert liegt bei insgesamt 2,1 Abmahnungen pro Shop. Auch wer noch nicht abgemahnt wurde, muss laufend damit rechnen, abgemahnt zu werden.
Missbrauch schadet dem Ruf des Abmahnwesens
Fast die Hälfte aller Befragten hält die erhaltenen Abmahnungen nach eigenem Empfinden für unberechtigt. Neben der undurchsichtigen Rechtslage wird vor allem kritisiert, dass die Anwaltsgebühren viel zu hoch sind, auch Bagatellen abgemahnt werden können und Abmahnungsmissbrauch vielfach ungestraft möglich ist. Dadurch leidet der Ruf des an sich legitimen Instruments der Abmahnung insgesamt.
Rechtliche Grauzonen werden ausgenutzt
Neben klaren Rechtsverstößen werden zu einem erheblichen Anteil auch solche Verstöße abgemahnt, die höchst-richterlich ungeklärt sind oder auf Fehlern des amtlichen Widerrufsmusters beruhen.