Betrunkene kaufen mehr

Umsatzbringer Alkohol

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Mit Alkohol im Blut fallen die Hemmungen, auch beim Online-Kauf. Laut einer Umfrage des Vergleichsportals Finder.com steigen die Ausgaben unter Alkoholeinfluss.

Alkohol steigert nicht nur die Umsätze bei der Getränkeindustrie und der Gastronomie. Auch Online Shops mit völlig anderen Produkten profitieren vom Hochprozentigen.

Der Warenwert bei Kaufentscheidungen im Netz unter Alkoholeinfluss hat sich in 2017 in den USA gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt.
Der Warenwert bei Kaufentscheidungen im Netz unter Alkoholeinfluss hat sich in 2017 in den USA gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt.
Foto: Jakub Zak - shutterstock.com

Fast die Hälfte der erwachsenen US-Amerikaner hat schon einmal unter Alkoholeinfluss online eingekauft, dies ergab eine Umfrage unter 2.000 Teilnehmer. Dabei gaben die betrunkenen Käufer 2007 im Schnitt rund 450 Dollar aus, das ist laut Erkenntnissen des Vergleichsportals Finder.com weit mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr. Ausgehend von 68 Millionen Käufern in den USA, die Kaufentscheidungen mit Alkohol im Blut treffen, ergibt das nach Rechnung des Portals die gewaltige Summe von 30 Milliarden Dollar.

Besonders beliebt bei betrunkenen Käufern sind Nahrungsmittel, Schuhe und Kleidung sowie Glücksspiele und Konzertkarten.

Dabei scheint insbesondere die Generation X anfällig zu sein, also die Käufer, die etwa Mitte der 60er- bis Anfang der 80er-Jahre geboren wurden: Sie gaben im Schnitt etwa 740 Dollar aus, während die Generation der Millennials nur etwas mehr als 200 Dollar investierte. Dabei geben die Millienials mit wöchentlich fast 60 Dollar wesentlich mehr für Alkohol aus als die Generation X mit 37 Dollar. Das macht den Unterschied bei den alkoholbeeinflussten Einkäufen noch eklatanter.

Besoffene Verheiratete geben mehr aus

Unterschiede gibt es auch bei den Geschlechtern und beim Beziehungsstatus: Männern kommen im betrunkenen Zustand auf einen Warenwert von 565 Dollar, bei Frauen hingegen nur auf 283 Dollar. Verheiratete geben doppelt so viel aus, wie Geschiedene. Allerdings sind die Singels mit 56 Prozent bei den Kunden, die angaben, unter Alkoholeinfluss zu kaufen, gegenüber den verheirateten Kunden mit 44 Prozent in der Mehrzahl.

Über das spezielle Kaufverhalten deutscher Alkoholkonsumenten hat Finder.com keine Erkenntnisse. Der Vergleich mit Großbritannien zeigt aber keine eklatanten Unterschiede. Immerhin gibt es in der Europäischen Union im Gegensatz zu den USA eine vierzehntägige Widerrufsfrist bei Online-Geschäften. Wer also nach einer durchzechten Nacht mit Schrecken feststellt, was er alles bestellt hat, kann in der Regel den Kauf rückgängig machen.

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