Verbrauchertipp: Verhandeln über's Honorar bei Anwälten erwünscht

04.10.2006
Seit 1.7.2006 kann das anwaltliche Honorar frei verhandelt werden.

Die Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) weist darauf hin, dass am 1.7.2006 für die Vergütung der Rechtsanwälte eine wichtige Änderung in Kraft getreten ist: Für den Bereich der außergerichtlichen Beratung entfallen dann die bisherigen im Gesetz festgelegten Gebühren. Das, was bisher die Ausnahme war - das freie Aushandeln des anwaltlichen Honorars - wird künftig der Regelfall sein. Sowohl für Mandanten als auch für Anwälte bedeutet dies eine erhebliche Änderung im Umgang miteinander.

Wichtig ist, möglichst frühzeitig bei einer Beratung darüber zu sprechen, was die anwaltliche Leistung kosten soll. Ein solches Gespräch schafft Sicherheit für den Mandanten und kann damit auch zu einem größeren gegenseitigen Vertrauen führen. So weiß der Mandant von vorneherein, worauf er sich einlässt. Bevor allerdings über das Honorar gesprochen werden kann, muss dem Anwalt erst einmal das Problem in den Grundzügen erläutert werden. Denn nur so kann er den zu erwartenden Aufwand und damit die Angemessenheit der Vergütung abschätzen. Der Mandant sollte, um nicht schon an dieser Stelle eine Vergütung schuldig zu werden, den Anwalt bitten, diese Zeit nicht in Rechnung zu stellen.

Die dann vereinbarte Vergütung kann dabei unterschiedlicher Natur sein: So kann man sich nicht nur auf ein zeit- und aufwandsunabhängiges Pauschalhonorar sondern beispielsweise auch auf eine Abrechnung nach Stunden (Zeithonorar) einigen. In allen Fällen sollte aber darauf geachtet werden, dass die Vereinbarung schriftlich festgehalten wird. Das verhindert Unklarheiten und spätere Auseinandersetzungen. Bei der Vereinbarung eines Zeithonorars sollte zudem von Anfang an klar sein, wie der Nachweis über den Zeitaufwand geführt werden soll. Eine detaillierte Aufstellung der Tätigkeiten und der dazu benötigten Zeit sollte sich der Mandant in regelmäßigen Abständen vom Anwalt vorlegen lassen.

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