IP-Know-how und mehr

Was TK-Händler 2012 beachten müssen

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Mit dem bloßen Wiederverkauf von TK-Anlagen ist schon lange kein Blumentopf mehr zu gewinnen, doch mit der zunehmenden IP-Durchsetzung winken viele Folgeprojekte.

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Thomas Nicolaus, Leiter Collaboration Architektur bei Cisco Deutschland: "Re-Fokussierung auf Wachstumsmärkte"
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Foto: Cisco

Klassische TK-Fachhändler müssen sich schleunigst IP-Know-how aneignen, sonst verschwinden sie vom Markt - diesen Eindruck gewinnt der Marktbeobachter, wenn er die auf der CeBIT verkündeten neuen Produkte aus der TK-Branche unter die Lupe nimmt.

Und in der Tat, Marktforscher wie Datamonitor oder Ovum prophezeien der klassischen Telefonie schon den baldigen Tod. Dem stimmt auch Thomas Nicolaus, Leiter Collaboration Architektur bei Cisco Deutschland, 100-prozentig zu: "Das Telefonieren via ISDN ist ein Auslaufmodell." Deswegen empfiehlt er den TK-Fachhändlern - sicherlich nicht ganz ohne Hintergedanken -, sich möglichst bald dem Thema IP-Telefonie zu widmen: "Eine frühzeitige Re-Fokussierung auf Wachstumsmärkte hilft dem qualifizierten Fachhandel, mit der schnelllebigen Entwicklung Schritt zu halten und sich zusätzlich zur Vermarktung von IP-Telefonen umfangreiche Verdienstmöglichkeiten im Umfeld weiterer Collaboration-Applikationen und der damit verbundenen Services zu erschließen."

Michael Page, Vertriebsleiter bei Aastra; "Immer mehr Mittelständler migrieren in Richtung VoIP"
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Ähnlich drastisch äußert sich Jürgen Walch, Teamleiter bei Herweck: "Es gilt: 'One Way to the Desk", und das unabhängig davon, ob es um die interne Sprachkommunikation geht oder um das Telefonieren von der Firma und in die Firma. Bei der Anbindung von Nebenstellen ist man sich einig: Paketvermittlung ist Standard." Somit stellt sich der Manager nicht mehr die Frage, ob der Fachhändler sich mit IP-basierten TK-Anlagen beschäftigen sollte: "Er muss es tun, um am Markt zu bestehen."

Ein weiteres Argument pro IP-basierte TK-Anlage bringt Christian Reindl, Leiter Produktmanagement bei Gigaset, ins Spiel: "Fachhändler können Wartungsarbeiten an diesen Telefonanlage zum großen Teil remote via Internet durchführen, kostenintensive und zeitaufwendige Anfahrten zum Kunden entfallen."

Noch stärker ins Detail geht Rudi Stahl, EMEA-Chef bei der snom technology AG: "Über ein IP-Telefon ist es möglich, auf eine SIP-basierte Kamera zuzugreifen oder einen Türöffner zu betätigen." Außerdem müssten mit IP-Telefonie ausgestattete Kunden nur noch ein einziges strukturiertes Netzwerk pflegen, was naturgemäß Geld und Zeit spart. In einem derart gut ausgebauten Netzwerk gäbe es demnach nur noch IP-basierte Endgeräte - sowohl PCs als auch Telefone. Und all diese Endgeräte kann der externe IT-Dienstleister im Prinzip von einer einzigen Administrationskonsole auch von der Ferne aus verwalten.

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