IP-Know-how und mehr

Was TK-Händler 2012 beachten müssen

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

Nicht den Anschluss verpassen

Nach Ansicht von Robert Siemko, Seminarleiter bei Michael Telecom, beschäftigt sich der Fachhandel schon länger mit IP-basierten TK-Systemen: "Wer erst jetzt, im Jahr 2012, damit beginnt, wird für einige Zeit in der zweiten Reihe stehen und hat unnötigerweise verpasst, Kompetenz zu beweisen." Ferner glaubt Siemko, dass auch in Firmen mit bis zu zehn Telefonarbeitsplätzen die neue IP-basierte Technologie schon Anhänger gefunden hat.

 Jürgen Walch, Teamleiter bei Herweck: "Die Frage lautet nicht, ob, sondern wie sich Fachhändler mit IP-basierten TK-Anlagen beschäftigen sollten."
Jürgen Walch, Teamleiter bei Herweck: "Die Frage lautet nicht, ob, sondern wie sich Fachhändler mit IP-basierten TK-Anlagen beschäftigen sollten."
Foto: Herweck

Karl-Heinz Schoo, Head of Business Unit UCC bei Also Actebis, ist da schon viel optimistischer und glaubt, dass auch neu in das Segment einsteigende Fachhändler gute Chancen haben, dort zu punkten: "Der Markt für IP-basierte Tk-Anlagen wird 2012 schneller wachsen als je zuvor." Auch in den Folgejahren werden die Wachstumsraten sehr hoch bleiben, glaubt Schoo. Seiner Überzeugung nach lassen sich viele Dienste und Lösungen, zu allererst Unified Communications and Collaboration (UCC), ausschließlich über konvergente, IP-basierte Systeme realisieren.

Diesen Trend hat Michael Page, Vertriebsleiter bei Aastra, ebenfalls schon ausgemacht: "Immer mehr mittelständische Unternehmen migrieren in Richtung VoIP: "Wer als Fachhändler auf diesen Zug aufspringt, kann sein Geschäftsfeld nachhaltig vergrößern, beispielsweise um zusätzliche Dienstleistungen im Bereich des Kundennetzwerkes. Wer sich allerdings dem Thema IP-basierte TK-Anlagen zu lange verschließt, läuft über kurz oder lang Gefahr, auch seine angestammte Kundschaft zu verlieren."

Salvatore Maimone, Leiter Channel Group bei Avaya D-A-CH, gibt interessierten Fachhändlern gleich noch ein paar Verkaufsargumente mit auf den Weg: "Moderne IP-Kommunikationslösungen unterstützen mittelständische Unternehmen durch ausgeprägten Kundenservice, kurze Reaktionszeiten und hohe Flexibilität. Funktionen wie intelligente Anrufverteilung, Integration von mobilen Mitarbeitern oder auch die direkte Wahl aus Anwendungen (Click to Call). erhöhen die Effizienz der Mitarbeiter, senken die Kosten und machen die Unternehmen wettbewerbsfähiger", so der Avaya-Manager.

Karl-Heinz Schoo, Head of Business Unit UCC bei Also Actebis: "IP-basierte TK- Anlage? Wenn nicht jetzt, wann dann?"
Karl-Heinz Schoo, Head of Business Unit UCC bei Also Actebis: "IP-basierte TK- Anlage? Wenn nicht jetzt, wann dann?"
Foto: Also Actebis

Schoo von Also Actebis zählt noch weitere Vorteile einer IP-basierten TK-Anlage auf: Sie kann auch zum IP-Routing, als WLAN- und DECT-Zelle verwendet werden. "Der integrierte Internetzugang via xDSL, das LAN-Management sowie die IP-Telefonielösung in einem System bieten dem Kunden hohe Investitionssicherheit", so der Manager. Seiner Einschätzung nach deckt eine moderne TK-Anlage alle Bedürfnisse eines Unternehmens in puncto interne und externe Kommunikation. Hier geht Schoo insbesondere noch auf die sich dadurch ergebenden besseren Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern, ein. Sie alle können mit den neuen UCC-Funktionen stets auf dem aktuellen Stand bleiben, was ihre Präsenz angeht. So erfährt dann der Endverbraucher, ob der Monteur schon zu ihm unterwegs ist; der Speditionschef weiß stets, wo sich sein Lkw befindet, und der Abteilungsleiter kennt immer den momentanen Aufenthaltsort seiner Angestellten, also ob sie im Büro sitzen, unterwegs sind oder im Home-Office arbeiten.

Alexander Baumann, SMB-Verantwortlicher bei Siemens Enterprise Communications (SEN), belegt den eindeutigen Trend in Richtung IP und Unified Communications (UC) mit der eigenen Studie "State of Enterprise Communications 2012". Demnach lassen sich mit reinen IP-Infrastrukturen 43 Prozent der Kosten im Vergleich zu herkömmlichen PBX-Anlagen einsparen. Daher ist für Baumann die Vereinheitlichung der Kommunikation in vielen Unternehmen derzeit ein zentrales Thema: "Dadurch bekommen diese Kunden eine Vielzahl von Kommunikationsmethoden zur Verfügung - Sprache, Konferenzgespräche, E-Mail, Instant Messaging, Fax und noch viel mehr."

Wer als Reseller diese unterschiedlichen Kommunikationskanäle beim Kunden in einer einheitlichen IP-Landschaft bündelt, hat bei ihm schon mal einen Stein im Brett. Und in der Tat, etliche Unternehmen möchten bereits in diesem Jahr derartige Systeme bei sich einführen, auch dies zeigt die Umfrage von Siemens Enterprise Communications auf. "Die Zukunft gehört der vereinheitlichten Kommunikation via IP, ganz gleich, ob es sich dabei um Nachrichten, Sprach- oder Videodaten handelt. Deshalb wird sich der Fachhandel dem Thema IP und UC immer mehr stellen müssen, um die steigende Nachfrage der Kunden nach diesen Lösungen zu befriedigen", so die abschließende Analyse des Siemens-Managers.

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