"Kante zeigen" beim Networking

Wie man ein belastbares Netzwerk aufbaut

28.03.2013
Networking ist in der heutigen schnelllebigen Zeit unverzichtbar für den geschäftlichen Erfolg. Wie Firmen hier am besten vorgehen, sagt Dr. Holger Karsten.
Ein Beziehungsnetz setzt echtes Interesse am anderen voraus.
Ein Beziehungsnetz setzt echtes Interesse am anderen voraus.

Laut Lee Iacocca ist "Business ist nichts anderes als ein Knäuel menschlicher Beziehungen". Und der Volksmund sagt zum selben Thema: "Beziehungen schaden nur dem, der keine hat". Networking meint aber gerade nicht Vetternwirtschaft und anrüchige Kumpanei unter Managern, die in Hinterzimmern weit fähigeren Kollegen Steine in den Weg legen. Networking bedeutet, systematisch Kontakte zu knüpfen, zu pflegen und längerfristig zu gestalten,

Networking ist in der heutigen schnelllebigen Zeit unverzichtbar für den geschäftlichen Erfolg. Es ist also gar nicht ehrenrührig, wenn die Netzwerker mit ihrem Engagement ein Ziel verfolgen. Im Gegenteil! Im Geschäftsleben geht es eben ums Geschäft. Netzwerke verhelfen nur dazu, dass man es mit mehr Erfolg tut, aber auch mit mehr Spaß, weil man mit Menschen arbeitet, zu denen man in besonderer Beziehung steht.

Gerade in Zeiten, in denen viele Produkte und Dienstleistungen immer austauschbarer werden, z.B. bei vielen "Professional Services" wie Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung, ist ein gutes Netzwerk wichtig, um sein Angebot überhaupt erfolgreich vermarkten zu können. Netzwerke versorgen ihre Mitglieder aber auch mit Wissen, mit Rat, mit Zugang zu anderen Menschen, mit Inspiration und - natürlich - mit Einfluss.

Geben und Nehmen

Belastbare Netzwerke entstehen aber nicht von heute auf morgen. Das Aufbauen von Kontakten, von Loyalität und Respekt braucht seine Zeit. Es entsteht nicht von allein, sondern muss sorgfältig gestaltet und gepflegt werden. Der Grundsatz lautet: "Build first, monetize later".

Ein gutes Netzwerk funktioniert auf der Grundlage eines regen "Gebens und Nehmens" (am Anfang ist sogar deutlich mehr "Geben" notwendig). Grundlage dafür wiederum ist eine ausgeprägte "Beziehungsintelligenz": Man zeigt den Menschen, dass man ihre Persönlichkeit respektiert und dass man sie bei ihren Zielen voranbringen kann. Bei der Bildung von Netzwerken kommt es nicht darauf an, möglichst viele Kontakte zu knüpfen, sondern möglichst gute: Klasse geht vor Masse! Ein guter Kontakt ist 100 Mal mehr wert als 100 sogenannte Freunde in den Social Media.

Dabei steht das Schaffen von Netzwerken grundsätzlich jedem offen. Jeder Hierarchieebene, in jeder Branche. Die negativen Bewertungen, denen die Beziehungspflege oft unterliegt, beruht sicherlich zu einem guten Teil auf der Einschätzung, dass nur Reiche oder Mächtige über "Beziehungen" verfügen, die ihnen via Geburt oder Status zugeflogen sind. Oder man denkt in diesem Zusammenhang nur an exklusive Netzwerke wie etwa die "Similauner" des ehemaligen Deutschland-Chefs von McKinsey, Herbert Henzler. Das stimmt jedoch nicht!

Auf der nächsten Seite erfahren Sie unter anderem, wie man Netzwerke schafft.

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