"Kante zeigen" beim Networking

Wie man ein belastbares Netzwerk aufbaut

28.03.2013

Netzwerke richtig planen

Zum Aufbau eines wirklich belastbaren Netzwerks ist es aber ein weiter Weg. Prof. Herminia Ibarra, renommierte Networking-Forscherin, unterscheidet drei Formen des Netzwerkens: operational, persönlich und strategisch. Beim operationalen Networking geht es darum, gemeinsam operative Ziele zu erreichen und dabei zugleich starke Arbeitsbeziehungen aufzubauen. Persönliches Networking bedeutet, sich gegenseitig bei der persönlichen und beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Strategisches Networking ist schließlich die "Kür": Ziel ist es, gemeinsam mit anderen zukünftige Trends und Herausforderungen zu meistern oder gar (mit) zu bestimmen.

Diese drei Formen geben auch die Richtung vor, wenn es um den Aufbau von Netzwerken geht. Operational wird man eher im Umfeld des eigenen Unternehmens tätig werden; in den Teams und Abteilungen, wo man mit anderen zusammenarbeitet. Dort wird man zunächst Personen identifizieren, die die eigene Arbeit oder ein Projekt unterstützen oder bremsen können. Das können Leiter anderer Bereiche ebenso sein wie wichtige Entscheidungsvorbereiter oder Personen mit Schnittstellen-Funktion.

Beim persönlichen Networking schaut man gezielt über die Grenzen des eigenen Unternehmens hinaus. Bewährt haben sich hier vor allem die Teilnahme bzw. die Mitgliedschaft in Organisationen, etwa Berufsverbänden, Alumni-Gruppen, Service-Clubs, aber auch Sportvereinen. Die Verbundenheit entsteht zunächst nicht durch berufliche Gemeinsamkeiten, sondern durch persönliche Nähe in der Freizeit oder im Ehrenamt.

Das strategische Networking baut sowohl auf beruflichen als auch persönlichen Kontakten auf. Strategische Trends und Herausforderungen zu identifizieren, zu besetzen und schließlich (mit) zu gestalten, setzt jedoch voraus, dass die Netzwerker ganz besondere Eigenschaften einbringen können:

- eine eigene souveräne Haltung und Meinung, die nicht nur auf betriebswirtschaftlichem und technischem Wissen aufbaut, sondern auch eine philosophisch- humanistische Bildung voraussetzt,

- eine eigene Positionierung zu allen Dimensionen von "Leadership" ( Menschen, Unternehmung und Strategie) und zu den essentiellen "Issues" im Management und

- eine gefestigte Selbstsicherheit mit hoher Konfliktfähigkeit und Frustrationstoleranz.

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