IT-Perspektiven 2010

"Wir können das, was wir sagen"

23.11.2009

"Heute können wir das, was wir lange nur behauptet haben"

Die Skeptiker der IT-Zunft könnten nun sofort einwenden, dass es sich auch bei den diesjährigen Versprechungen der IT-Hersteller um vage neue Vorstellungen ("Buzzwords)" handele, die sich, wie schon alle vor ihnen, angesichts der rauen Wirklichkeit der verfügbaren Hard- und Software-Lösungen rasch als jene Marketingkonzepte erweisen, die die IT-Zunft schon immer produziert hat. Einen solchen Einwand wagte Tuszik, als er sagte, "viele der Buzzwords sind alt".

Doch mitten in die gerade ausgesprochen selbstkritische Runde plazierte dann HP-Managerin Schneider die ausgesprochen interessante Behauptung, dass die IT-Hersteller heute das realisieren können, wovon sie früher nur geredet hätten. "Jetzt können wir es." Dazu zählen ihrer Meinung nach umfassende Virtualisierung, integrierte Plattformen ohne Legacy-Hindernisse und Skalierungsbegrenzungen, konvergente Infrastrukturen und " IT als Services".

Mit anderen Worten: Anders als bis jetzt meist der Fall, können Unternehmen sich mitten in der Krise auf die wesentlichen Aussagen der IT-Hersteller verlassen. Zweitens können sie nunmehr, in Zusammenarbeit mit ihren Integratoren, VARs und Systemhäusern, solche IT-Strategien entwickeln, die den Wert der IT für die Geschäftsabsichten der Kunden klar darstellbar machen.

Auch auf Nachfrage bleib Schneider bei ihrer Behauptung.

Das könnte spannende Folgen haben. Denn wenn dem wirklich so ist, wie die Managerin behauptet, wird der geschulte indirekte Kanal in Zukunft daran bei seinem Tun gemessen werden.

Dann wird es nichts machen, dass, wie Microsoft-Manager Berchtenbreiter sagte, "kein Geld ausgegeben wird, wenn nicht die Überzeugung vorherrscht, dass die Investition das Kerngeschäft voranbringt". Wäre die IT auf dem Weg, wie Cisco Manager Ganser noch sagte, "bedeutender" zu werden, dann muss auch für IT- und Unternehmens-Verantwortliche klarer werden, warum die IT-Budgets notwendig sind - und Geld kosten.

Man sieht: In München wurde eine starke Behauptung mit einer skeptischen Aussicht kombiniert - und vielleicht ein neuer Blick auf die IT eröffnet. (wl)

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