Klage gegen Hurds Engagement

HP gegen Wechsel von Ex-CEO zu Oracle

08.09.2010
Hewlett-Packard klagt gegen den Wechsel seines ehemaligen CEO Mark Hurd zum Softwarekonzern Oracle. Hurd könne seine Aufgaben bei Oracle nicht erfüllen, ohne Konzerngeheimnisse von HP zu verraten, hieß es in der bei einem Gericht in Kalifornien eingereichten Klage. Damit verletze Hurd seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber HP.
Oracle-CEO Larry Ellison: "Die Klage macht es uns unmöglich, weiter mit HP zusammenzuarbeiten!"
Oracle-CEO Larry Ellison: "Die Klage macht es uns unmöglich, weiter mit HP zusammenzuarbeiten!"
Foto: Oracle

Hewlett-Packard (HP) klagt gegen den Wechsel seines ehemaligen CEO Mark Hurd zum Softwarekonzern Oracle. Hurd könne seine Aufgaben bei Oracle nicht erfüllen, ohne Konzerngeheimnisse von HP zu verraten, hieß es in der bei einem Gericht in Kalifornien eingereichten Klage. Damit verletze Hurd seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber HP.

Hurd hatte kurz nach seinem erzwungenen Abgang bei HP sogleich bei Oracle angeheuert. Hurd werde Co-Präsident des Softwareherstellers und auch im Verwaltungsrat des Unternehmens sitzen. Mit der Klage steigen die Spannungen zwischen HP und Oracle. Die Klage "macht es praktisch unmöglich für Oracle, weiter mit HP zusammenzuarbeiten", sagte Oracle-CEO Larry Ellison.

Laut Rechtsexperten wird es für HP schwierig sein, mit ihrer Klage vor Gericht erfolgreich zu sein. Die kalifornischen Gerichte missbilligten in der Regel Verträge, die einem Beschäftigen beim Stellenwechsel behindern, sagte Jon Streeter von der Rechtsanwaltskanzlei Keker & Van Nest. Er erwartet, dass die Klage außergerichtlich beigelegt wird und Hurd einen Teil seiner Bezüge an HP zurückzahlen wird müssen.

Auch Steven Zieff, Anwalt bei der Kanzlei Rudy, Exelrod, Zieff & Lowe LLP, wies auf die kalifornische Rechtslage hin, die es für Unternehmen schwierig mache, erfolgreich einen ehemaligen Beschäftigten zu verklagen, der zu einem Konkurrenten gewechselt ist. Je höher die Position des ehemaligen Angestellten, desto besser die Erfolgschancen für den ehemaligen Arbeitgeber, sagte Zieff. In Hurds Fall werde ein Richter den Argumenten von HP, dass ein Verrat von Handelsgeheimnissen drohe, eher Gehör schenken.

Hurd war im August 2010 als HP-CEO zurückgetreten, nachdem eine externe Untersuchung laut HP ergeben hatte, dass Hurd gegen den Verhaltenskodex des Unternehmens bei Geschäftsbeziehungen verstieß. Ausgelöst worden war die Untersuchung durch Vorwürfe, Hurd habe die Unternehmensregeln gegen sexuelle Belästigung beim Umgang mit einer früheren Angestellten eines Subunternehmens verletzt. Die Untersuchung habe ergeben, dass dies nicht der Fall gewesen sei, hatte die Hewlett-Packard Co seinerzeit mitgeteilt. Jedoch soll Hurd unter anderem falsche Spesenabrechnungen eingereicht haben. (Dow Jones/rw)

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