Bitkom Trend-Studie

Der CE-Konsument der Zukunft

14.01.2008

Folgende Auswirkungen auf das Konsumverhalten von CE-Produkte sind absehbar:

Das Konsumverhalten der mittleren Altersgruppe erfährt durch das Hineinwachsen bis dato Jugendlicher neue Impulse.

Die größte Bevölkerungsgruppe der "Baby-Boomer" kommt ins reife Alter und stellt ihre – für diese Altersgruppe – neuen Konsumansprüche. Auch die in die Gruppe der Älteren hineinwachsenden Best-Ager bestimmen in Zukunft mehr und mehr das Konsumverhalten dieser Altersgruppe.

Der Rückgang bei den Nachwachsenden zieht Folgen nach sich. Die bislang relativ starken Umsätze mit bestimmten Produktgruppen der CE geben nach. Schwer wiegt auch der Gewichtsverlust dieser medial orientierten Zielgruppe als Überträger innovativer Signale.

Verhalten und Einstellungen erfahren zunehmende Annäherung zwischen den Altersgruppen. Der "Jugendkult" reicht heute schon bis ins fortgeschrittene Alter. So gesehen wird die Bevölkerung nicht älter, sondern relativ jünger. "Jugend" ist Lebensgefühl oder Einstellung, keine Altersbeschreibung. Dokumentiert wird das dadurch, dass sich eine wachsende Zahl auch von Älteren immer jünger fühlt. Beispielsweise sehen 48 Prozent der 65 – 70-Jährigen den Höhepunkt des Lebens noch vor sich bzw. befinden sich mitten darin. Die viel zitierten ‚neuen Alten‘ wollen fit sein und genießen; sie verhalten sich vergleichsweise konsumfreudiger als die entsprechende Generation in den 70er bis 80er Jahren. Getragen wird dies auch durch die - derzeit noch – gute finanzielle Ausstattung der älteren Menschen. Allerdings ist längerfristig bei den Senioren eine Spaltung bei Einkommen/Vermögen zu erwarten. So wird, wenngleich insgesamt mit moderat steigender Kaufkraft zu rechnen ist, ein zunehmender Teil der Senioren mit kleineren Altersbezügen und geringerem Vermögen ausgestattet sein.

Die Haushaltsstrukturen: Übergang von Groß- zu Kleinfamilien

Der Übergang von der Groß- zur Kleinfamilie ist längst vollzogen. Die aktuellen Erhebungen und Prognosen des Statistischen Bundesamtes weisen bei wachsender Zahl der Haushalte sinkende Haushaltsgrößen aus.

Im Gegensatz zur Wohnbevölkerung werden die Haushaltsbestände im Zeithorizont 2005 – 2015 insgesamt um 3,1 Prozent auf knapp 40 Mio. wachsen und danach stagnieren. Dies allerdings auf Kosten der Haushaltsgrößen: lebten 2005 noch 2,11 Personen im durchschnittlichen Haushalt, werden es 2015 nur noch 2,02 sein.

Die Zahl der Kleinhaushalte – Singles und 2-Personenhaushalte – wird von 2005 bis 2015 um 6,7 Prozent auf 30,334 Mio. wachsen, davon überproportional die älteren Kleinhaushalte mit + 7,7 Prozent auf knapp 14,6 Mio. Die mittleren Klein-Haushalte legen mit 5,6 Prozent auf 12,285 Mio. etwas weniger zu als die jungen Kleinhaushalte (+ 5,7 Prozent auf 3,461 Mio.).

Rückläufig ist dagegen die Entwicklung der Mehr-Personenhaushalte (3 und mehr Personen): minus 6,5 Prozent auf 9,567 Mio. bis 2015.

Das Konsumverhalten der einzelnen Haushaltssegmente ist unterschiedlich:

Junge und mittlere Kleinhaushalte:

- Konsumverhalten zwischen Spaß und Kompensation:

- Singles verfügen über mehr Zeit für sich selbst als Paare, die in einer Gemeinschaft leben.

- Freie, unverplante Zeit wird gerne mit Konsum gefüllt.

- Die Wertvorstellungen sind mehr auf Ziele ausgerichtet, die Spannung, Exklusivität und modisches

- Selbstverständnis vermitteln und Genuss versprechen.

- Insbesondere junge Singles sind konsumorientiert und haben eine Affinität zu Convenience-Verkaufsformen sowie Fachmärkten und E-Commerce. Bei begrenzten finanziellen Möglichkeiten neigen Singles stärker zu "gebrochenem Konsum": Luxus wird mit Discount erkauft.

Ältere Kleinhaushalte

- Konsumverhalten zwischen Bescheidenheit und Beratungsanspruch: Ältere verfügen über ein beachtliches freies Zeitkontingent, da sie häufig nicht mehr berufstätig sind. Reisen und Hobbys haben hohe Priorität. Bei jüngeren Senioren nimmt der außerhäusige Freizeitkonsum zu. Einkaufen steht weniger im Mittelpunkt.

- Das Durchschnittseinkommen ist im Vergleich zur Gesamtbevölkerung hoch. Trotz ausgeprägter

- Sparneigung wird beim Konsumgüterkauf auf Qualität geachtet. Die Affinität zum Fachhandel iststark, auch wegen des Bedarfs an Beratung und Service. Das gilt insbesondere für CE-Produkte.

Familien

Konsumverhalten zwischen Kinderbedarf und eigenen Bedürfnissen:

- Etwa 44 Prozent der deutschen Bevölkerung leben in der so genannten Standardfamilie: Ehepaare mit Kindern. Hinzu kommen über 9 Prozent Alleinerziehende mit Kindern.

- Der Zeithorizont von Familien ist vergleichsweise eng. Beim Konsum steht der Bedarf der Kinder im Vordergrund. Aktive Freizeitgestaltung mit der gesamten Familie ist wichtig.

- Bei Gebrauchsgütern spielt der Preis eine große Rolle. Es besteht Affinität zu SB-Märkten, Discountern und Fachmärkten.

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