Bitkom Trend-Studie

Der CE-Konsument der Zukunft

14.01.2008

Konsequenzen aus der Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung für den CE-Markt

Bei CE-Produkten ist der Mengenverbrauch sowohl haushalts- als auch personenbezogen. Infolgedessen ist die quantitative und strukturelle Entwicklung der Bevölkerung und der Haushalte relevant für die Marktentwicklung.

Die moderate Bestandszunahme der Haushalte wird die Absatzentwicklung positiv beeinflussen, zumindest stabilisieren. Das gilt für stationäre Produkte/Systeme wie TV-Geräte, Videogeräte, Home Cinema/HiFi und Empfangstechnik.

Bei mobilen, mehr auf die Person ausgerichteten Produkten (z.B. MP3-Player) ist per Saldo mit Rückgang infolge schrumpfender junger Altersgruppen zu rechnen.

Sowohl für Industrie als auch für Handel ist die Veränderung der Altersstrukturen von großer Bedeutung. Das Potenzial der älteren Kunden wächst stetig. Diese Konsumenten suchen kompetente Beratung, umfassende Dienstleistung und Service. Sie tendieren zu Qualitätsprodukten und Marken.

Insbesondere die "neuen Alten" sind gegenüber Innovationen und neuen Technologien aufgeschlossener als Vorgänger-Generationen. Ihr Informationsbedarf ist ebenso groß wie ihre Anforderung an benutzerfreundliche, wenig komplexe Geräte und Systeme.

So gesehen bietet die erwartete demografische Veränderung dem CE-Markt künftig eher mehr Chancen als Hindernisse – vorausgesetzt, dass das stetig wachsende Potenzial älterer Konsumenten durch zielgruppen-spezifisches Marketing und entsprechend auf die Zielgruppe zugeschnittene Produkte intensiver als bisher ausgeschöpft wird. Umsatz- und Absatzrückgänge bei jungen Altersgruppen, deren Bevölkerungsanteil spürbar zurückgeht, können dadurch kompensiert werden.

Künftig mehr Kaufkraft für CE-Produkte?

Die technische Weiterentwicklung und neue innovative Produkte schaffen gerade im CE-Bereich mit seinem hohen Stellenwert auf der Anschaffungsskala der Konsumenten permanent Kaufanreize – aber Käufe können nur realisiert werden, wenn es die verfügbaren Einkommen erlauben.

Bruttovolkseinkommen (aus nicht selbständiger Arbeit, selbständiger Tätigkeit, Vermögen sowie aus öffentlichen und privaten Transfers) werden um die Abgabenlast (Steuern, Sozialabgaben) gemindert. Der Zwang zur Bildung von Rücklagen hat sich angesichts der Entwicklung der Sozialsysteme verstärkt, was sich in relativ hohen Sparquoten niederschlägt. Es bleibt das ausgabefähige Nettoeinkommen der Haushalte, die Kaufkraft, deren Spreizung nach Haushalten und Einkommensklassen ständig zugenommen hat.

Mit dem ausgabefähigen Nettoeinkommen müssen die nicht in den Einzelhandel fließenden und die einzelhandelsrelevanten Ausgaben bestritten werden.

Die nicht in den Kassen des Einzelhandels ankommenden Verbrauchsausgaben sind überwiegend zwingend und daher für die Haushalte primär:

- Aufwand für Wohnen einschließlich Energie- und Nebenkosten

- Aufwand für Gesundheit

- Aufwand für Verkehr

- Beiträge, Gebühren, Schuldzinsen

- teilweise auch Erholung/Freizeit/Bildung

Ihr Anteil hat stetig zugenommen – absolut und auch bei nominaler Betrachtung aufgrund relativ hoher Preissteigerungen (z.B. Energiekosten).

Für den Einzelhandel blieb prozentual immer weniger, was sich in stagnierenden Umsätzen zu jeweiligen Preisen oder – preisbereinigt – in rückläufigen Nettoumsätzen bemerkbar gemacht hat. Eine rühmliche Ausnahme bildet die Consumer Electronics – für die Produkte dieser Branche griffen die Konsumenten tiefer in die Taschen als für die Angebote anderer Einzelhandelssparten.

Die folgende Tabelle auf nominaler Basis veranschaulicht die Problematik und die Entwicklung im Zeitraum 2002 – 2006.

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