Deutschland bleibt in Europa an der Spitze

02.07.2007

Zu den Schwächen des Standorts Deutschland zählen aus Sicht der befragten Manager insbesondere die mangelnde Flexibilität des Arbeitsrechts, die hohen Arbeitskosten und die Besteuerung von Unternehmen. "Deutschland hat nach wie vor bei den Arbeitskosten international einen Wettbewerbsnachteil", urteilt Englisch. "Allerdings sehen die Investoren, dass die Produktivität in Deutschland überdurchschnittlich steigt und sich die Lohnstückkosten - anders als in vielen anderen europäischen Ländern - stabil entwickeln." Für Unternehmen mit einem hohen Anteil der Arbeitskosten an der Gesamtwertschöpfung sei dennoch Deutschland im Vergleich etwa zu den osteuropäischen Ländern oft kaum konkurrenzfähig. Englisch betont aber: "Niedrige Löhne sind nicht allein ausschlaggebend bei der Standortwahl. Billig ist nicht automatisch gut - das wissen die Investoren".

Insgesamt sind aus ausländischer Sicht vor allem Produktivität, effiziente Arbeit und Innovationskraft deutsche Tugenden. "Deutschland steht im Ausland für Qualität, Teamgeist und Effizienz. Das sind unsere Stärken, die wir weiter ausbauen müssen. Das heißt zuallererst: mehr Investitionen in Bildung und Ausbildung der Arbeitskräfte. Der sich abzeichnende Ingenieurmangel kann zu einem erheblichen Problem für den Standort Deutschland werden."

Warnsignale für den Standort Deutschland

Die im Vergleich zum Vorjahr etwas schwächeren Beurteilungen Deutschlands hinsichtlich der Qualifikation der Arbeitskräfte und der Qualität von Forschung und Entwicklung stellen ein erstes Warnsignal für den Standort dar. Zudem stehen im Stärken-Profil der Bundesrepublik die Qualität und Verfügbarkeit von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten nur auf dem siebten von zehn Plätzen, mit sinkender Tendenz. "Noch ist die Lage in Forschung und Entwicklung kein akutes Problem. Aber man wird daran arbeiten müssen, dass es nicht eines wird", warnt Englisch. "Denn", so Englisch: "Deutschlands Position als Qualitäts- und Innovationsführer ist nicht in Stein gemeißelt".

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