Test

Dreikern-Prozessor AMD Phenom X3 8750

Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.

Stromverbrauch

Für den Test vergleicht die PC-Welt den Phenom X3 8750 (3 Kerne, 2,4 GHz, ab 150 Euro) mit folgenden Prozessoren: Die hausinternen Gegenüberstellung komplettiert der teuerste AMD-Doppelkerner Athlon 64 X2 6400+ (2 Kerne, 3,2 GHz, ab 120 Euro) sowie der fast genauso preisgünstige Phenom X4 9600 (4 Kerne, 2,3 GHz, ab 155 Euro). Die Intel-Konkurrenz stellt der auf ähnlichem Preisniveau agierende Core 2 Quad Q6600 (4 Kerne, 2,4 GHz, ab 155 Euro).

Angaben zum Energieverbrauch machen die Prozessorhersteller in Form der Thermal Design Power (TDP) sowie der Average CPU Power (ACP) bei AMDs Server-Prozessoren. Die TDP gibt die maximale Verlustleistung eines Prozessors an. Um die TDP zu ermitteln, simulieren AMD und Intel eine maximale Belastung, damit PC- und Notebook-Hersteller das Design und die passende Kühllösung für Ihre Produkte einsetzen können. Einen Rückschluss auf den tatsächlichen Stromverbrauch eines Prozessors erlaubt die TDP hingegen nicht.

Thermal Design Power (Watt)

Prozessor

TDP

AMD Athlon 64 X2 6400+

125

AMD Phenom X3 8750

95

AMD Phenom X4 9600

95

Intel Core 2 Quad Q6600

105

Daher führt die PC-Welt eigene Messungen durch, um den Stromverbrauch eines Prozessors zu ermitteln. Da sich der Energieverbrauch einer CPU im laufenden Betrieb nur mit unverhältnismäßig hohem finanziellen und technischen Aufwand exakt ermitteln lässt, behilft sich die Redaktion mit einer Strommessung der standardisierten Testplattformen. Letztere unterscheiden sich lediglich bei der Hauptplatine, dem Speicher und natürlich der CPU. Alle anderen verwendeten Komponenten sind identisch.

Bei eingeschaltetem Energiesparmodus verbraucht der Doppelkerner wie erwartet weniger als die Drei- und Vierkerner. Überraschend ist, das die Plattform mit AMDs Triple Core mehr Energie benötigt als das Testsystem mit dem hauseigenen Vierkerner. Der Grund dafür dürfte die etwas höhere Leistungsaufnahme der B3-Kernrevision sein, möglicherweise kommen noch Leckströme des per Laserschnitt desaktivieren vierten Rechenkerns hinzu.

Bei voller Auslastung aller CPU-Kerne zeigt sich die Testplattform des noch im 90-Nanometer-Verfahren gefertigte Doppelkerners am stromhungrigsten, dicht gefolgt von den Testsystemen mit AMDs Quad Core (97 Prozent) sowie Triple Core (90 Prozent). Im Vergleich zur Testplattform des Intel-Vierkerners Core 2 Quad Q6600 macht das AMD-System mit dem Phenom X3 8750 trotz der nominell um 10 Watt geringeren TDP keine gute Figur: sie verbraucht knapp 10 Prozent mehr Energie.

Stromverbrauch: Test-Plattformen (Watt)

Prozessor

Leerlauf ohne EM 1)

Leerlauf mit EM

volle CPU-Last

volle Grafik-Last

AMD Athlon 64 X2 6400+

170

140

264

281

AMD Phenom X3 8750

203

175

238

259

AMD Phenom X4 9600

176

162

256

258

Intel Core 2 Quad Q6600

160

159

215

234

1) EM = Energiesparmodus

Energieeffizienz: Für die Beurteilung, wie effizient ein Prozessor Energie in Rechenleistung umsetzt, steht der PC-Welt-Energieeffizienz-Koeffizient (Rechenleistung pro Watt). AMDs Dreikerner erreicht hier einen Wert von 25 Punkten/Watt und liegt damit sowohl hinter dem hauseigenen Vierkerner Phenom X4 9600 (29 Punkte/Watt) als auch dem Intel Core 2 Quad Q6600 (41 Punkte/Watt). In Prozenten ausgedrückt erreichte der Phenom X3 8750 also nur 86 Prozent der Energieeffizienz des Phenom X4 9600 und lediglich 61 Prozent der Energieeffizienz des Core 2 Quad Q6600.

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