Green IT - Türöffner für den Handel

23.07.2007
Von Autor ist
Wenn der Sommer naht, beginnen die Rechenzentrumsleiter dieser Nation zu schwitzen. Brennt die Sonne herabund steigen die Temperaturen bis 30 Grad und darüber, leiden nicht nur Menschen. Auch die Server in den Rechenzentren ächzen unter der Hitze.

Von Rolf Kersten*

Die Kühlkapazitäten geraten an ihre Grenzen - und ohne ausreichende Kühlung müssen Server abgeschaltet werden.

Andernorts reicht schlichtweg die Stromversorgung nicht aus, um gleichzeitig die Büros und die Serverräume zu klimatisieren. Die US-amerikanische National Security Agency, die riesige Rechenzentren unterhält, musste schon im vergangenen Jahr ganze Systeme abschalten und die Klimaanlagen in Büros außer Kraft setzen. Nun sollte man aber nicht über die Amerikaner lächeln - ähnliche Szenarien sind auch in Deutschland vorstellbar. Weltweit laufen laut dem Marktforschungsinstitut IDC drei Viertel aller Rechenzentren auf Grund von Platz, Strom oder Kühlung an der Grenze des Machbaren.

IDC erwartet, dass im diesem Jahr von Unternehmen erstmals mehr Geld für Stromversorgung und Kühlung ihrer vorhandenen IT ausgegeben wird, als für Investitionen in neue Hardware. Schon daran sieht man, dass die Betriebskosten für Rechenzentren immer stärker von steigenden Ausgaben für Energie bestimmt werden. Die IT-Industrie hat diesen Trend erkannt und reagiert nun darauf.

Serverauslastung

Stromkosten im Vergleich (Euro pro Jahr).
Stromkosten im Vergleich (Euro pro Jahr).

Denn die Lösung wäre eigentlich ganz einfach. Gelingt es, die Auslastung und damit die Effizienz von Servern zu erhöhen, kann man deren Zahl senken. Und jeder eingesparte Server senkt die Folgekosten für Kühlung und Strom. Derzeit sind Server durchschnittlich nur zu 15 Prozent ausgelastet. Es besteht also gewaltiger Spielraum nach oben. Sun Microsystems investiert einen Großteil der jährlichen Ausgaben von zwei Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung in die Entwicklung energiesparender Technologien.

Bereits Ende 2005, also eineinhalb Jahre bevor die IT-Industrie das Thema Energieeffizienz zum Hype gemacht hat, präsentierte Sun den "UltraSPARC T1"-Prozessor. Dieser arbeitet 32 Aufgaben gleichzeitig ab und kann so eine Vielzahl von Servern ersetzen. So wurde die Auslastung gewaltig erhöht. Durch innovatives Chipdesign verbraucht der Prozessor zudem nur 70 Watt - soviel wie eine Glühbirne. In der Energieeffizienz sind die Internetserver "Sun Fire T1000" und "Sun Fire T2000" damit bis heute unerreicht.

Sun geht diesen Weg konsequent weiter und bringt demnächst mit dem "Niagara II" und dem "Rock"-Prozessor neue CPUs auf den Markt, die als "System on a Chip" viele Systemfunktionen auf dem Hauptprozessor vereinen und bis zu 64 Aufgaben auf einmal abarbeiten können. So benötigen die Server weniger stromfressende Peripheriekomponenten und ganze Racks können auf einen Server reduziert werden. Waren die UltraSPARC T1 Systeme vor allem für Netzwerkaufgaben bei Suchmaschinenbetreibern oder Telekommunikationsdienstleistern geeignet, stoßen die Nachfolgeprozessoren bis in den High-Performance-Bereich vor.

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