Desertec spaltet

Greenpeace hält Strom aus der Wüste für machbar

09.07.2009

Manche Solarbefürworter sehen schon die Stromvergütung und die Idee der dezentralen Stromversorgung gefährdet. Deutschland ist mit nach konservativen Schätzungen 2.000 Megawatt neu installierter Leistung in diesem Jahr immer noch mit Abstand der größte Markt für Photovoltaik. Auf Platz zwei und drei folgen mit jeweils 400 MW Japan und Italien, China, das Deutschland als führender Exporteur abgehängt hat, wird 2009 voraussichtlich nur 80 MW an neu installierter Leitung aufweisen.

Anders als die Kollegen von E.on und RWE, die eine mögliche Beteiligung prüfen wollen, hat Vattenfall-Chef Lars Josefsson sich gegen Desertec ausgesprochen. Er plädiert vielmehr für einen Ausbau der Kohlekraft in Deutschland und will diese auch durch höhere Energiekosten finanziert sehen. Das war allerdings vor dem neuen Störfall in dem von Vattenfall betriebenen Atomkraftwerk Krümmel, der dem Desertec-Projekt und der gesamten Öko-Branche Auftrieb verleihen könnte.

Hauptkritik: Ökostrom bremst Deutschland aus

Solarstrom wird immer günstiger, ist aber noch weit von der Netzparität entfernt. Atom- oder Kohlestrom ist einfach wesentlich billiger.

Eine Photovoltaikanlage kostet heute inklusive Nebenkosten nur noch etwas 3.200 Euro pro Kilowatt, 30 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Betreiber, viele davon private Häuserbesitzer oder Landwirte, nutzen den Strom zum großen Teil nicht ein, sondern bekommen eine auf 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung über dem normalen Tarif, womit ihnen jährliche Renditen im zweistelligen Bereich verheißt.

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