Digitalisierung am Point of Sale (PoS)

Handel in der Zukunft



Oliver Wanderscheck ist Country Manager bei Orbitvu Deutschland & Österreich
Digitale Services am Point of Sale (PoS) werden immer beliebter, vor Allem, wenn sie dem Kunden einen echten Mehrwert bieten.

Die meisten spontanen Kaufentscheidungen fallen immer noch am Point of Sale (PoS) an und werden nicht online getroffen - das sollten Betreiber von stationäre Ladengeschäften stets ins Kalkül ziehen.

Der WeShop der Serviceplan Gruppe mit dem digitalen PoS
Der WeShop der Serviceplan Gruppe mit dem digitalen PoS
Foto: Serviceplan Gruppe

Online-affine Konsumenten wünschen sich daher grundlegende Cross-Channel-Services vor oder während des Einkaufs. Dabei sind zum Beispiel Verfügbarkeitsabfragen oder kostenloses WLAN in den Ladengeschäften sehr beliebt. Ist das gewünschte Produkt nicht im Laden, möchten viele Kunden von dort aus online bestellen oder online bestellte Produkte abholen können. Dabei sollte den Kunden ein deutlicher Mehrwert geboten werden, zum Beispiel zusätzliche Informationen zu den Produkten, wie Kundenbewertungen, Anwendungsbeispiele und Informationen zu Herkunft und Produktion.

Warum digitale Technologien am PoS ein Muss sind

In den meisten Geschäften wird die Notwendigkeit der Digitalisierung erkannt, doch was es dort bisher als digitales Angebot gibt, ist meist nicht mehr als ein digitales Plakat. Die Kunden sind den Ladenbesitzern in punkto Digitalisierung meist weit voraus: Sie sind bestens über Produkte und Preise informiert, bevor sie das Geschäft überhaupt betreten.

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Da viele Kunden bereits an Online-Käufe gewöhnt sind,haben sie immer höhere Erwartungen, wie zum Beispiel ein umfangreiches Sortiment, tiefgreifende Informationen und eine bequeme Produktauswahl.

Um die Kundenfrequenz wieder zu erhöhen und die Konsumenten nicht an Onlineshops zu verlieren, müssen stationäre Shops auf die neuen Bedürfnisse der Kunden eingehen und den Schritt der Digitalisierung wagen. Mit Hilfe digitaler Technologien am PoS kann die Grenze zwischen den Vertriebskanälen überbrückt, die fachkundige Beratung der Kunden unterstützt und der Einkaufsprozess vereinfacht werden.

Digitale Technologien am PoS

Mittlerweile gibt es eine immer größer werdende Auswahl an digitalen Technologien, die am PoS eingesetzt werden können. Grundlegend kann zwischen nicht-interaktiven Medien, wie digitalen Plakaten (Digital Signage), die der Information und Emotionalisierung dienen und interaktiven Medien, zur Beratung der Kunden und Vereinfachung des Einkaufs, unterschieden werden.

Technologien der zweiten Kategorie gibt es sowohl stationär (Digital Walls, Terminals) als auch mobil (mobiler Shopping-Assistent, Tablet). Die Digital Walls zählen zu den beliebtesten Technologien zur Digitalisierung des PoS, da sie einige Vorteile bieten. Durch sie wird der Einkaufsprozess erheblich erleichtert, da sie große Mengen an Produktinformationen und detaillierte Produktfotos bieten.

Durch Funktionen wie vereinfachte Such- und Filterungsprozesse und Produktvergleiche und -bewertungen bieten sie den Kunden einen deutlichen Mehrwert beim Einkauf. Mit den Systemen gelingt auch eine reibungslose Cross-Channel-Verknüpfung von Online- und Offlinekanälen. Ebenso kann den Kunden ein 24-Stunden-Einkauf oder die Abholung von bestellten Artikeln nach Ladenschluss ermöglicht werden.

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Das passende digitale PoS-Medium

Damit die Digitalisierung des PoS ein Erfolg wird muss herausgefunden werden, welches Medium zu den Zielen des jeweiligen Geschäfts passt. Dabei sollten natürlich immer die Kunden im Fokus stehen. Diese haben nämlich nicht nur hohe Erwartungen, sondern auch Gewohnheiten. Oft werden neue Serviceleistungen nicht wahrgenommen, weshalb diese unbedingt in einem hochfrequentierten Bereich positioniert und vom Personal klar kommuniziert werden sollten, um ihre Wirkung zu entfalten.

Weiterhin sollten sich die Shops auf ein System festlegen, um Verwirrung zu vermeiden. Dabei müssen zudem einige Fragen geklärt werden, zum Beispiel ob die Kunden die Medien eigenständig oder mit Unterstützung eines Verkäufers bedienen sollen, welches Budget zur Verfügung steht und welcher Mehrwert geboten werden soll, Unterhaltung, Interaktivität oder Sortimentserweiterung.

Die wichtigsten Punkte dabei sind mit Sicherheit die Schulung der Mitarbeiter und die ständige Aufbereitung neuer Inhalte, mit denen die Medien bespielt werden können.

Herausforderungen bei der Implementierung des digitalen PoS

Bei der Planung und Umsetzung der Digitalisierung des PoS gibt es viele Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen. Daher macht es durchaus Sinn bei externen Dienstleistern Hilfe zu suchen, die sich auf dieses Gebiet spezialisiert haben. Auch die Auswahl der technischen Hardware ist entscheidend.

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Nutzen durch die Digitalisierung des PoS

Gelingt einem Shop die erfolgreiche Digitalisierung des PoS, hat er enorme Vorteile gegenüber einem herkömmlichen Ladengeschäft. Die Kunden verweilen in der Regel länger am PoS und können mit zielgerichteten Medien bespielt werden, da die Inhalte in Echtzeit an die Zielgruppenbedürfnisse angepasst werden können.

Durch die Digitalisierung sind auch ein erweitertes Sortiment, sowie eine umfangreichere Beratung der Kunden realisierbar. Diese können so außerdem die kombinierten Vorteile von Offline- und Online-Kauf genießen. Um in Zukunft neben den Onlineshops und -versandhäusern wettbewerbsfähig zu bleiben sollten Ladenbesitzer unbedingt die Digitalisierung Ihres Point of Sales und Ihres Angebots anstreben.

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