Linux als Fileserver

In Windows-Netzwerken Linux-Server zur Dateiablage nutzen

Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Linux-Alternativen zu Windows

Eine bekannte Distribution für kleine Unternehmen ist Zentyal 3.4-Server. Dieser steht kostenlos als ISO-Datei zur Verfügung. Nach der Installation verwalten Sie den Server über eine Weboberfläche. Hier richten Sie auch die gemeinsame Datenablage ein.

Mit kleineren Linux-Distributionen lassen sich Dateiablagen für Windows zur Verfügung stellen.
Mit kleineren Linux-Distributionen lassen sich Dateiablagen für Windows zur Verfügung stellen.
Foto: Thomas Joos

Eine weitere bekannte Distribution ist ClearOS. Auch diese Distribution steht als kostenlose Version und als kommerzieller Server zur Verfügung. Grundlage des Servers ist die Linux-Distribution CentOS. Wer nicht selbst einen Server erwerben und einrichten will, kann ClearOS auch komplett fertig installiert und konfiguriert als Hardware-Appliance kaufen. Die ClearBOX 100 Series kostet etwa 1.200 Dollar. Mit dem Gerät können bis zu 15 Benutzer arbeiten.

Der kostenlose Linux SME (http://wiki.contribs.org/Main_Page) ist bereits seit Jahren eine der bekanntesten Lösungen für kleine Unternehmen. Die Installation erfolgt assistentengestützt. Der Server bietet eine zentrale Datenablage, eine Benutzerverwaltung sowie einen E-Mail-Server mit Viren- und Spam-Schutz. Reasara ist eine weitere Linux-Distribution für kleine Unternehmen. Das Produkt ist Open-Source-Software und bietet ebenfalls eine zentrale Datenablage. Windows-Clients lassen sich anbinden, und auch die Verwaltung wird über eine grafische Oberfläche durchgeführt.

Migration von Windows zu Linux beachten

Bevor Sie Daten von einem Windows-Server, zum Beispiel auf Basis von Windows Server 2003, zu einem Linux-Server oder ein NAS-System migrieren, sollten Sie einiges planen und vorbereiten. Zunächst sollten Sie sicherstellen, dass die Berechtigungen übernommen werden. Auch die Datensicherung des Servers und die Anbindung an die Client-Computer wollengetestet werden. Ist im Unternehmen Speicherhardware im Einsatz, muss auch diese auf Kompatibilität geprüft werden. Erst wenn alle Einstellungen getestet sind, sollten Sie sich an die Migration machen.

Empfehlungen für den Einsatz von Linux

Wichtig sind das vorhandene Linux-Know-how und die interne Serverinfrastruktur. Kleinere Unternehmen, die von Windows zu Linux wechseln wollen, sollten sich die erwähnten Distributionen wie UCS, Zentyal und Co ansehen. Der Vorteil dieser Lösungen ist die webbasierte Verwaltung und die schnelle Installation. Daten lassen sich relativ schnell übernehmen, und die Server bieten noch weitere Funktionen wie DHCP, Mail-Server und VoIP-Telefonanlage.

Wer nur einen Ersatz für den Dateiserver sucht, sollte sich eine gängige Linux-Distribution installieren und Samba entweder manuell oder über die Distribution installieren. Auch der Betrieb als Appliance kann sinnvoll sein, da auf diesem Weg schneller Server zur Verfügung gestellt werden können. Außerdem können Sie virtuelle Server schneller sichern und wiederherstellen. Auf welcher Basis die Virtualisierung erfolgt, will ebenfalls gut geplant sein. Zwar kann auch Hyper-V mittlerweile recht gut Linux-Server virtualisieren, allerdings ist hier VMware ESXi oft besser geeignet. (mje)

Zur Startseite