Interview mit Bechtle-Chef Ralf Klenk

08.11.2006

ChannelPartner: Was stand da konkret auf dem Trainingsplan?

Klenk: Eine der wichtigsten Neuerungen betrifft die Anpassung unseres Dienstleistungsangebots an die sich gerade dramatisch ändernden Marktbedürfnisse. Wir haben deshalb vollkommen neue Lösungspakete speziell für den Mittelstand im Bereich Managed Services geschnürt.

ChannelPartner: Eigentlich kein neues Thema ...

Klenk: Das Thema ist selbstverständlich auch dem von uns adressierten Mittelstand nicht unbekannt, aber es gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ich wage die Prognose, dass wir in den kommenden Jahren kaum noch Systemhäuser im Markt sehen werden, die nur das klassische Projektgeschäft heutiger Prägung betreiben. Stattdessen wird sich die Betriebsübernahme der IT - ob teilweise oder vollständig - im Mittelstand durchsetzen.

ChannelPartner: Was macht Sie da so sicher?

Klenk: Es gibt aus betriebswirtschaftlichen Gründen und auch aus Sicherheitsüberlegungen heraus einfach keine Alternative. Kein Mittelständler kann sich heute mehr einen längeren Ausfall der IT leisten. Wenn Sie dann noch an die verschärften Haftungsbedingungen der Unternehmer oder Geschäftsführer denken, die bei einem sorglosen Umgang mit Sicherheitsfragen rund um die IT drohen, dann haben Sie schon zwei der wichtigsten Argumente, die zumindest für eine Teilauslagerung des IT-Betriebs an einen professionellen Anbieter sprechen. Daran führt - eher früher als später - einfach kein Weg vorbei.

ChannelPartner: Dann treten Sie aber in Wettbewerb mit den großen Playern für IT-Outsourcing.

Klenk: Das sehe ich im Mittelstand ehrlich gesagt nicht. Der mittelständische Unternehmer oder Geschäftsführer sucht die direkte, persönliche Ansprache auf Augenhöhe, und zwar von einem Partner aus seiner Region.

Mal ein paar Fakten: Wir sind mit 60 Standorten direkt beim Kunden vor Ort. Über 800 Vertriebsprofis sind jeden Tag draußen bei bereits bestehenden oder potenziellen Kunden. Wir haben als Unternehmensgruppe die Möglichkeit, unsere Kunden von erheblichen Skaleneffekten profitieren zu lassen. Wir verfügen über ein flächendeckendes Netz aus Servicetechnikern und ein zentrales Remote Control Center, das per Fernwartung die Netzwerke unserer Kunden rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr - quasi auch präventiv - überwacht und steuert.

Den Kunden steht ein User Help Desk für Anwenderprobleme zur Verfügung. Mit der Übernahme des Desktop-Support-Teams von IBM haben wir hervorragendes Know-how zu Bechtle geholt und verfügen inzwischen über die praktische Erfahrung aus dem Support von momentan über 65.000 IT-Arbeitsplätzen. Über unsere Handelssparte sind wir in der Lage, den Kunden die komplette Bandbreite an Hard- und Softwareprodukten anzubieten, und zwar mit einem in Europa konkurrenzlosen Logistiksystem. Hand aufs Herz: Kennen Sie einen Wettbewerber mit einer vergleichbaren Schlagkraft?

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