Mittelständler brauchen "robuste" Führungskräfte

Kein Platz für Mimosen und eitle Pfauen

29.05.2012

"Love it" or "leave it"

Damit, dass die Firmeninhaber mehr oder minder regelmäßig in ihren Tätigkeitsbereich hineinregieren, müssen Führungskräfte im Mittelstand leben; ebenso damit, dass ihr "Chef" über Nacht irgendwelche Entscheidungen trifft, die allen Gepflogenheiten und Absprachen zuwider laufen. Führungskräften, die das nicht können, bleibt meist keine andere Möglichkeit, als den Arbeitgeber zu wechseln. Denn jeder Versuch die Unternehmerpersönlichkeit zu verändern, ist in der Regel von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Also muss man mit ihr leben.

Trotzdem gibt es sehr viele Führungskräfte mittelständischer Unternehmen, die sich ein Arbeiten in Konzernstrukturen nicht vorstellen können. Denn sie wissen: Wenn ich die gewünschten Ergebnisse liefere, habe ich im Arbeitsalltag weitgehend "meine Ruhe" und deutlich mehr unternehmerische Gestaltungsfreiräume als in den meisten börsennotierten Unternehmen - gerade weil die Entscheidungswege im Mittelstand nicht so formalisiert sind. Sie wissen aber auch: Wenn ich zweimal die Ziellatte reiße, dann wird es eng. Dann werden meine Freiräume schnell beschnitten. Das stört sie als pragmatische Macher aber nicht, weil für sie selbst auch die Zielerreichung oberste Priorität hat.

Unverblümte Kommunikation

Hemdsärmlich und robust geht es bei den meisten Mittelständlern zu. Und kommuniziert wird in der Regel unverblümt - ohne Rücksicht auf die Hierarchie. Wer sich auf Berichtswege und seine Statusmacht beruft, der kommt in mittelständischen Unternehmen mit seinen Anliegen nicht weit. Zugleich gilt aber: Wer will und kann, dem wird von der Unternehmensführung schnell sehr viel Verantwortung übertragen und der hat einen großen Gestaltungsspielraum.

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