Einigung mit Kellerhals-Erben?

Media-Saturn will Gesellschafterstreit beenden



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Um Media-Saturn wieder in ruhigere Fahrwasser zu lenken, soll wohl auch der Gesellschafterstreit mit dem Minderheitsgesellschafter Convergenta beendet werden. Dazu sollen die Kellerhals-Erben am Media-Saturn-Dachkonzern Ceconomy beteiligt werden.
Zwei Jahre nach dem Tod von Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals scheint eine Lösung des Gesellschafterstreits in Griffnähe
Zwei Jahre nach dem Tod von Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals scheint eine Lösung des Gesellschafterstreits in Griffnähe
Foto: Kellerhals.de

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters befindet sich der Media-Saturn-Dachkonzern Ceconomy in Gesprächen zur Beilegung des langjährigen Streits mit dem Minderheitsgesellschafter Convergenta, dem Beteiligungsunternehmen des 2017 verstorbenen Media-Markt-Gründers Erich Kellerhals. Es werde eine Transaktion diskutiert, in deren Rahmen die Familie Kellerhals ihren Anteil an Media Saturn gegen einen 25-prozentigen Anteil an Ceconomy tauschen und zusätzlich eine Barzahlung erhalten würden. Die Ceconomy-Aktien würden aus einer Sachkapitalerhöhung mit einem Gesamtvolumen von rund einer Milliarde Euro stammen.

Eine Stellungnahme zu den Berichte lehnte Convergenta ab. Auch eine Ceconomy-Sprecherin wollte sich dazu nicht äußern, verwies jedoch auf eine frühere Stellungnahme von Ceconomy-CEO Jörn Werner, der sagte, er habe sehr konstruktive Gespräche mit der Familie Kellerhals geführt und versucht, die früheren Probleme hinter sich zu lassen.

Anleger begrüßen die Friedenszeichen

Nach Bekanntwerden der Bemühungen um die Lösungen des langjährigen Konflikts konnte der Kurs der Ceconomy-Aktie deutlich zulegen. Analysten erwarten, dass die Beilegung des Streits es Ceconomy ermöglichen könnte, eine aggressivere Akquisitionsstrategie zu verfolgen und den europäischen Markt für Unterhaltungselektronik aktiver mitzugestalten.

Bereits im vergangenen Jahr hatten Medien über ein Angebot der Ceconomy AG an die Kellerhals-Erben berichtet, das diese damals jedoch abgelehnt haben sollen.

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