EMC-Chefin Sabine Bendiek

"Mehrwert schaffen statt Kosten sparen"

10.01.2013

Was werden 2013 die Trends der ITK-Branche sein?

Bendiek: Das Thema IT-Transformation bedeutet auch einen anderen Storage-Ansatz und den Weg in die Virtualisierung. Aber die IT-Transformation geht weiter: Unternehmen müssen Mehrwert schaffen statt Kosten sparen. Die meisten CIOs werden 2013 erheblich in Transformationsprojekte investieren müssen, um dieses Ziel zu erreichen. Das war schon 2011 und noch mehr 2012 der Fall.
In 2013 werden Unternehmensanwender 100-prozentig mobil - und das mit oder ohne die IT-Abteilung. Viele Mitarbeiter und Privatpersonen haben bereits ihre eigene mobile IT-Umgebung parallel zur Unternehmens-IT aufgebaut. 2013 werden die meisten IT-Abteilungen sich endgültig mit der Tatsache abfinden, dass die Mobilität unwiderruflich in den Firmen angekommen ist. Und sie werden mit der wenig beneidenswerten Arbeit beginnen, eine mobile Unternehmensumgebung aufzubauen.

Und wie steht es um die Zukunft von Business Intelligence?

Bendiek: Das Sammeln und Analysieren von Daten sowie die Arbeit mit dem verfügbaren Datenreichtum sind einfach zu verlockend, um ignoriert zu werden. Neue Plattformen (z.B. Analytics as a Service) wollen verstanden werden. Die Welt wird immer noch die traditionellen Business-Intelligence-Fachkräfte brauchen. Aber vorausschauende Analysemethoden werden zum selbstverständlichen Handwerkszeug von Unternehmensführern auf der ganzen Welt avancieren. 2013 werden sich immer mehr IT-Abteilungen damit beschäftigen - auch, um mit Big-Data-Analysen ihre eigenen Services und Infrastrukturen zu optimieren.

Je größer die Datenberge, desto schwieriger wird es aber doch auch sein, diese zu sichern?

Bendiek: Security ist deshalb ein weiteres Thema, das wir für 2013 sehen: Unternehmen und Privatleute haben immer mehr Informationen zu verlieren und es gibt eine Reihe von Akteuren, die an genau diese Informationen heranwollen. Das ist ein Bedrohungsszenario, dem mit traditionellen Herangehensweisen nicht mehr beizukommen ist. Auch das fordert ein Umdenken.
Diese Lücke füllt ein relativ neues Set von Philosophien, Prozessen, Modellen und Fähigkeiten aus, die eine neue Schule der Informationssicherheit begründen. Zum Beispiel die oben erwähnte umfassende Nutzung von Big Data und darauf beruhende vorausschauende Analysen. 2012 waren es hauptsächlich die Sicherheitsunternehmen (vor allem RSA), die für eine fundamentale Änderung der Herangehensweise plädierten.

2013 werden sich aber die Nutzer dieser Technologien und insbesondere die nationalen Regierungen lautstark in diese Debatte einschalten. Und das wird die Sicherheits- und Datenschutzdiskussion nachhaltig beeinflussen.

(rb)

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