Für Mittelstand und Kleinunternehmen

Micro-Server erleichtern den IT-Einstieg

Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.
Sparsam, kompakt und leise im Betrieb: Micro-Server von Acer, HP oder Fujitsu eignen sich vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen.
Quanta Stratos Microserver S910-X31B
Quanta Stratos Microserver S910-X31B
Foto: HP

Sparsam, kompakt und leise im Betrieb: Micro-Server von Acer, HP oder Fujitsu eignen sich vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen.
von Klaus Hauptfleisch (freier Journalist in München)
Unabhängig von der Schreibweise ist der Begriff Micro-Server oder deutsch Mikroserver doppelt belegt, denn er bezeichnet zwei völlig verschiedene Gerätekategorien: Zum einen propagieren einige Hersteller sehr kompakte und sparsame Mini-Server für kleine und mittlere Organisationen.
Zum anderen gibt es Micro-Server, die eine Vielzahl von ARM- oder Atom-basierenden Servern vereinen und ebenfalls besonders stromsparend arbeiten. Dieser Artikel stellt die kleinen Einstiegssysteme in den Mittelpunkt.

Einstiegs-Server für kleine Unternehmen

Da der Begriff Micro-Server sich in dem Segment mit HP, Acer und Fujitsu sowie mit bauähnlichen Geräten von Lenovo eigentlich nur auf drei oder vier Anbieter verdichten lässt, ist es schwierig, die Marktbedeutung zu beziffern. HP zitiert immerhin Zahlen von AMI Partners, wonach 2014 rund 10 Millionen Einstiegsserver weltweit verkauft werden sollen. Vorteil der HP ProLiant MicroServer soll sein, dass Privatpersonen, kleine und mittelgroße Unternehmen zu einem sehr günstigen Preis den Einstieg die die Serverwelt finden.

Außerdem profitierten die Kunden, wie alle Anbieter betonen, von sehr geringen Betriebskosten, da die Systeme in der Regel mit 150- bis 250-Watt-Netzteilen eine sehr geringe Leistungsaufnahme aufweisen und wenig Kühlung erfordern. Zusammen mit der kompakten Bauform und dem kaum hörbaren Geräuschpegel hat das auch den Vorteil, dass die Einsteiger keine aufwändig gekühlten Spezialräume erfordern, sondern mitten im Büro nahezu unbemerkt ihre Arbeit verrichten können.
Fujitsu-Manager Sascha Denz erklärt die Namensgebung der Micro-Server mit den geringen Abmessungen des Primergy MX130 genannten Einstiegsservers. Als Einsatzbereiche nennt er kleine Büros, Kanzleien und Praxen.

Eine schnelle Übersicht der vorgestellten Micro-Server bietet unsere Bilderstrecke:

HP ProLiant MicroServer – der Leisetreter

Hewlett-Packard hat im September 2010 schon mit dem HP ProLiant MicroServer als Teil der „Just Right IT“-Initiative das erste Server-Modell für Klein- und Kleinstunternehmen auf den Markt gebracht. Dabei setzt der Hersteller seit jeher auf Prozessoren von AMD, woran sich in naher Zukunft auch nichts ändern soll. Zunächst in der Version NL36L mit einem auf 1,3 GHz getakteten Dual-Core-Prozessor Athlon II, ist das Gerät heute in der Version NL40L mit dem Turion II mit 2x 1,5 GHz zu Preisen ab rund 200 Euro erhältlich. Der AMD-Prozessor ist auch das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zum HP ProLiant ML110, der auf leistungsstärkere Xeon-Prozessoren von Intel aufsetzt.

Die geringen Abmessungen und Lüftergeräusche machen Micro-Server als Einstiegsgeräte ideal für Büroumgebungen.
Die geringen Abmessungen und Lüftergeräusche machen Micro-Server als Einstiegsgeräte ideal für Büroumgebungen.
Foto: HP

Energie sparen ist Trumpf bei dem HP ProLiant MicroServer, weshalb er auch mit einem 150-Watt-Netzteil auskommt. Eine angenehme Begleiterscheinung und Besonderheit, die das Gerät im 10-Zoll-Format auch für den Büroeinsatz auszeichnet, ist der angenehm geringe Geräuschpegel von kaum hörbaren 21,4 dBA. Viele sogenannte „flüsterleise“ Drucker oder Projektoren erreichen dagegen mit jenseits der 35 oder gar 45 Dezibel schon die Grenzwerte für die zulässigen Geräusche in Wohngebieten bei Nacht beziehungsweise bei Tag.

Für unter 200 Euro wird der HP ProLiant MicroServer schon im Internet angeboten. Der offizielle Preis startet bei 357 Euro. Dafür sind neben der Grundausstattung wie Gigabit-LAN, integriertes SATA-RAID und Einschüben für bis zu vier, allerdings nicht hot-pluggable, Plug-and-Play-Laufwerke auch nur 2 GB DDR3 RAM und eine 250-GB-Festplatte drin. Mit offiziell 892,50 Euro fast dreimal so teuer ist die Variante mit 4 GB RAM und zwei 500-GB-Festplatten.
Ein optisches Laufwerk gehört nicht zur Standardausstattung.
Abgesehen von den geringen Anschaffungs- und Energiekosten verspricht HP für den ProLiant MicroServer auch Einsparpotenziale durch die bessere Vernetzung und gemeinsame Nutzung der Büroausstattung wie etwa Drucker, Faxgeräte und Anwendungen.

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