Situationsangepasstes Verhalten

Mit Status-Intelligenz punkten

10.01.2012

Stolperdraht "geringe Verhaltensflexibilität"

Umgekehrt kommt jemand selten beruflich weit, der die Status-Spiele nicht beherrscht, die das Miteinander nicht nur im Wirtschaftsleben prägen. Ein Paradebeispiel hierfür ist Hilde May*, die über einen Lebenslauf verfügt, der sie eigentlich für Top-Positionen prädestiniert. Ihren BWL-Abschluss machte sie an einer renommierten Business-School. Außerdem erwarb sie einen MBA-Abschluss in den USA. Zudem ist sie eloquent und spricht neben englisch auch spanisch fließend.

Trotzdem stagniert ihre angestrebte Karriere seit Jahren. Denn weil sie die Status-Spiele nicht beherrscht, lebt sie sozusagen im Dauerkonflikt mit ihren Vorgesetzten und Kollegen. Sie spürt zwar, dass sie nach außen konsequenter auftreten sollte, schafft es aber innerlich nicht, die dazu notwendige Entschiedenheit und Distanz auf zu bauen. Dadurch wirkt sie verbissen. Bei ihren Kollegen gilt sie als arrogant und schnippisch. Und bei ihren Chefs als kapriziös, wenig loyal und teamfähig. Und dies nur, weil sie nicht über die erforderliche Status-Intelligenz verfügt, um ihre Ansichten und Positionen sozial angemessen zu vertreten. Immer wieder suggeriert sie durch ihr Verhalten - unbewusst - ihren Vorgesetzten und Kollegen: Eigentlich nehme ich Sie nicht ernst; faktisch haben Sie wenig Ahnung.

Weil Hilde May beruflich nicht vorwärts kam und sich in ihrem beruflichen Umfeld nicht wohl fühlte, wechselte sie schon mehrfach den Arbeitgeber - erfolglos. Immer wieder wiederholte sich dasselbe Spiel. Bereits nach kurzer Zeit hatte sie erneut den Ruf weg: arrogant und schwer integrierbar. Und dies nur, weil sie im Umgang mit Kollegen, Kunden und Vorgesetzten nicht die erforderliche Verhaltensflexibilität zeigte, wodurch es immer wieder zu Reibereien kam und sie sich zunehmend im Beziehungssystem Unternehmen isolierte.

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