Test

Prozessor AMD Phenom II X4 940 ist schnell und sparsam

Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.

Rechenleistung

Unterem Strich bietet der Phenom II X4 940 die bis dato beste Rechenleistung im hausinternen Vergleich: Gegenüber dem bisherigen Spitzenmodell Phenom X4 9950 erkämpfte sich die 3-GHz-CPU einen Tempovorsprung von durchschnittlich 17 Prozent, in der Spitze sind es sogar bis zu 30 Prozent. Im Vergleich zur direkten Intel-Konkurrenz ergibt sich ein uneinheitliches Bild: Über alle Benchmarks gemittelt war der AMDs Phenom II X4 940 nur einen Tick schneller als der Core 2 Quad Q9450, Intels Core i7 920 hingegen muss sich AMDs Flaggschiff meist klar geschlagen geben.

Das gilt beispielsweise für professionelle Anwendungen, bei denen der Core i7 seine acht virtuellen Rechnekerne voll auslasten kann. So erreichte der Phenom II X4 940 im Rendering-Test von Cinebench 10 respektable 9739 Punkte, war damit aber gut 25 Prozent langsamer als der Core i7 920 (13006 Punkte) und musste sich zudem dem Core 2 Quad Q9450 (10528 Punkte) beugen. Den hausinternen Vergleich mit dem Phenom X4 9950 konnte der Phenom II X4 940 mit einem Tempoplus von gut 16 Prozent jedoch klar für sich entscheiden.

Auch bei der Finanzanalyse-Software Sungard hatte der Phenom II das Nachsehen gegenüber dem Core i7: Mit 460 Sekunden in diesem Benchmark war die AMD-CPU ebenfalls fast 24 Prozent langsamer als der Core i7 920 (351 Sekunden), dafür aber rund 8 Prozent flotter als der Core 2 Quad Q9450. Das hausinterne Duell mit dem Phenom X4 9950 Black Edition gewann der Phenom II hingegen deutlich mit einem Vorsprung von exakt 20 Prozent.

Multi-Media-Leistung

Das beliebte Apples iTunes 7.5 verwenden wir, um mit Hilfe des integrierten MP3-Codec eine Musik-CD (13 Lieder mit einer Gesamtlaufzeit von 52 Minuten) vom WAV- ins MP3-Format mit 192 KBit/s zu überführen. Allerdings nutzt iTunes nur zwei Prozessorkerne, so dass Vierkerner ihr Potential nur zur Hälfte abrufen können. Für die Formatumwandlung benötigte der Phenom II X4 940 Black Edition flotte 61 Sekunden. Der Phenom X4 9950 benötigte dafür mit 76 Sekunden deutlich länger, beide Intel-Rivalen schlossen allerdings vor dem Phenom II die Transcodierung ab, allerdings hielt sich der Vorsprung mit 4 QX9450) beziehungsweise 6 Sekunden (Core i7 920) in überschaubaren Genzen.

Außerdem wandeln wir mit den integrierten De- und Encodern von iTunes den 1080i-Trailer von Ice Age 2 vom 264-Format ins MPEG-4-Format (124 KBit/s) um und reduzieren dabei die Auflösung auf 640 x 352 Bildpunkte. Der Phenom X4 9950 brauchte für diese Videoformat-Umwandlung 113 Sekunden und konnte damit sowohl den Phenom X4 9950 (133 Sekunden) als auch den Core 2 Quad Q9450 (118 Sekunden) hinter sich lassen. Gegenüber Intel Core i7 920 (97 Sekunden) wandelte der Phenom II das Video allerdings schon rund 14 Prozent langsamer um.

Spiele-Leistung

Mit dem CPU-Test des Benchmarks 3DMark 06 prüfen wir, wie schnell der Prozessor beispielsweise die Wegfindung der künstlichen Intelligenz berechnet und physikalische Effekte korrekt simulieren. Sowohl die Wegfindung als auch Teile der Physikberechnung lassen sich in mehrere Aufgaben unterteilen, so dass alle vorhandenen Rechenkerne beschäftigt sind.

Der Phenom II X4 940 Black Edition schlug sich mit 4206 Punkten wacker, müsste sich allerdings wieder Core i7 920 (4991 Punkte) geschlagen geben und war damit gut 15 Prozent langsamer. Den Core 2 Quad Q9450 mit 4067 Punkte hatte der Phenom II hingegen gut (plus 3 Prozent) und den Phenom X4 9950 mit 3617 Punkte deutlich im Griff (plus 16 Prozent).

Im Praxis-Spieletest mussten sich die Prozessoren im Hardware-hungrigen Ego-Shooter Crysis messen. Crysis basiert auf der Spiele-Engine Cryengine 2, die beispielsweise in der Lage ist, Partikeleffekte, die künstliche Intelligenz von Spielfiguren sowie die Simulation von physikalisch korrektem Verhalten von 3D-Objekten in parallele Rechenprozesse aufzuteilen. Um den Einfluss der Grafikkarte auf die Bildwiederholfrequenz zu minimieren, erfolgt die Messung bei einer Auflösung von lediglich 800 x 600 Bildpunkten, deaktiviertem Anti-Aliasing und der niedrigsten Bildqualitätsoption "Low" mittels des integrierten Benchmarks.

Bei der minimalen Bildwiederholrate lagen die beiden AMD-Prozessoren mit 68 Bildern/s gleich auf. Ein direkter Vergleich mit den Intel-Prozessoren ging wieder unentschieden aus: Der Phenom II X4 940 Black Edition war flotter als der Core 2 Quad Q9450 (61 Bilder/s) aber dafür auch deutlich langsamer als der Core i7 920 mit 89 Bildern/s.

Ein völlig anders Bild ergab sich bei den maximalen Bildwiederholraten: Der Phenom II sprintete mit 108 Bilder/s zwar dem Phenom X4 9950 davon, der 93 Bildern/s erreichte. Dem Core 2 Quad Q9450 mit 121 Bildern/s musste sich der Phenom II X4 940 hingegen klar geschlagen geben, ebenso wie dem Core i7 920 mit 140 Bildern/s. Ähnlich sah es bei der maximalen Bildwiederholrate aus: Mit 137 Bildern/s hatte der Phenom II X4 940 Black Edition seinen 9950er-Vorgänger klar im Griff (110 Bilder/s), unterlag den Intel-Prozessoren aber deutlich, die auf 142 (QX9450) respektive 172 Bilder/s (Core i7 920) kamen.

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