Kritik an chinesischem Onlineshop

Rossmann will Temu bei Regelverstößen abschalten

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Raoul Roßmann, Chef der Drogeriekette Rossmann, beklagt in einem Interview mit dem Handelsblatt die „Narrenfreiheit“ von fernöstlichen Versendern. Er ist mit seiner Kritik nicht allein.

Dem chinesischen Onlineshop Temu bläst hierzulande der Wind kräftig ins Gesicht. Mittlerweile werden die Chinesen als ernsthafte Bedrohung, sowohl für stationären als auch für den einheimischen Online-Handel wahrgenommen.

Fernöstliche Onlineshops machen nicht nur dem Versandhandel in Deutschland unliebsame Konkurrenz. Auch der stationäre Handel wie die Drogeriekette Rossmann beklagt Regelverstöße durch chinesische Versender wie Temu.
Fernöstliche Onlineshops machen nicht nur dem Versandhandel in Deutschland unliebsame Konkurrenz. Auch der stationäre Handel wie die Drogeriekette Rossmann beklagt Regelverstöße durch chinesische Versender wie Temu.
Foto: Rossmann

Dass Wettbewerb herrscht, ist in einer freien oder sozialen Marktwirtschaft durchaus gewollt. Wenn sich die fernöstliche Konkurrenz sich aber nicht an die hierzulande geltenden Regeln und Gesetze hält und sich damit einen Wettbewerbsvorteil verschafft, dann ist der Ärger der einheimischen Händler nachvollziehbar und berechtigt.

Narrenfreiheit in Deutschland

Erst kürzlich hatte Otto-Österreich-Chef Harald Gutschi chinesischen Shops "systematischen Betrug" vorgeworfen. Nun legt Raoul Roßmann, Chef der Drogeriekette Rossmann, nach. In einem Interview mit dem Handelsblatt hat er auch die passenden Maßnahmen parat: "Wenn Temu die Regeln nicht einhält, sollte es einfach abgeschaltet werden", bekräftigt Roßmann. Sein Blick geht ins Nachbarland Frankreich, wo bereits an härteren Regeln gearbeitet wird. "Es gibt in Deutschland eine Narrenfreiheit für fragwürdige digitale Geschäftsmodelle", beklagt der Drogeriemarkt-Chef.

In einer seltenen Allianz sind sich hier Verbraucherschützer und Handelsketten einig. So hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) Temu abgemahnt, nachdem er auf dem Online-Marktplatz mehrere Verstöße mit chinesischen Produkten festgestellt hatte. Ebenfalls im Visier der Verbraucherschützer ist Modeversender Shein geraten. Die Liste der Vorwürfe des VZBV ist lang: Dazu gehören Manipulative Designs, komplizierte Beschwerdewege und versteckte Kontaktmöglichkeiten Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) verstößt die Online-Plattform des (Ultra) Fast-Fashion-Anbieters Shein daher mehrfach gegen den Digital Services Act (DSA).

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