B2B-E-Commerce

SAP will Online-Shopping für Firmen etablieren

19.04.2013
4,3 Milliarden Dollar blätterte SAP im vergangenen Jahr für die Online-Plattform Ariba hin. Die Zahl der Nutzer und das Handelsvolumen wächst, aber der Ertrag in der Bilanz ist noch schmal. Viele verstehen das Modell noch nicht, glaubt SAP-Co-Chef Jim Snabe.

4,3 Milliarden Dollar blätterte SAP 2012 für die Online-Plattform Ariba hin. Die Zahl der Nutzer und das Handelsvolumen wächst, aber der Ertrag in der Bilanz ist noch schmal. Viele verstehen das Modell noch nicht, glaubt SAP-Co-Chef Jim Snabe.

Von Annika Graf, dpa

Jim Hagemann Snabe lässt sich nicht beirren. "Ariba hat ein Riesenpotenzial", beharrt der Co-SAP-Chef, wenn es um die Handelsplattform geht. Auch wenn er einräumen muss: "Aber viele haben noch nicht verstanden, wie groß der Nutzen für Unternehmen ist."

Ganz offensichtlich ist dieses Potenzial tatsächlich noch nicht: Im ersten Quartal 2013 erzielte SAP mit Ariba gerade mal 109 Millionen Euro Umsatz und 26 Millionen Euro Gewinn. Den weitaus größeren Anteil seiner Umsätze - 3,6 Milliarden Euro im ersten Quartal - macht SAP mit herkömmlicher Software und Services.

4,3 Milliarden Dollar war SAP der frühere Konkurrent im vergangenen Jahr wert. Ariba ist eine Online-Handelsplattform, auf der Firmen mit ihren Zulieferern Verträge für den Einkauf von Materialien schließen und direkt abwickeln können. Eine Art Ebay für Unternehmen. Konkurrenten sind beispielsweise die österreichische Firma Pool4Tools. Ariba ist jedoch ungefochtener Marktführer: In den vergangenen 12 Monaten erreichte das Auftragsvolumen 460 Milliarden Dollar, eine Steigerung um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Seit dem Abschluss der Übernahme im Oktober 2012 sei die Zahl der Nutzer von Ariba von 730.000 auf mehr als eine Million gestiegen, sagte Snabe. Der Rohstoff-Konzern Rio Tinto beispielsweise wickele einen Großteil seines Einkaufs über das Netzwerk ab.

Frank Niemann, Analyst bei Pierre Audoin Consultants (PAC)zur Ariba-Integration ins SAP-Portfolio: "Deutliche Erweiterung"
Frank Niemann, Analyst bei Pierre Audoin Consultants (PAC)zur Ariba-Integration ins SAP-Portfolio: "Deutliche Erweiterung"
Foto: Pierre Audoin Consultants (PAC)

"Das ist eine deutliche Erweiterung dessen, was SAP zum Teil mit eigenen Lösungen abdeckt kann", sagt Frank Niemann, Analyst bei Pierre Audoin Consultants (PAC) in München. SAP hatte zwar selbst schon zuvor Softwareangebote, die Firmen für den Einkauf und den Kontakt mit Zulieferern einsetzen konnten. Aber die Kernkompetenz der Walldorfer ist eine Software-Plattform, die alle Prozesse in Firmen, von der Lagerhaltung über Vertrieb, Personal- und Finanzplanung abbildet - der Kontakt nach außen fehlt.

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