InnovationsCafé

So sind Meetings erfolgreich

05.01.2012
Wie sich das kreative Potenzial der Mitarbeiter erschließen und im Kundendialog einsetzen lässt, sagt Erwin Pfuhler.


Kennen Sie das auch? Endlose Besprechungen und am Ende das Gefühl, dass trotz der langen Zeit etwas fehlte? Oder das Ergebnis stand (in den Köpfen der Beteiligten) schon vorher fest. Gruppendruck trägt schließlich auch dazu bei, dass alternative Lösungen erst gar nicht zur Diskussion gestellt werden.

Damit es zu wirklich neuen Lösungen kommt, bedarf es eines Ansatzes der bewusst ergebnisoffen ist und gezielt die Kreativität stimuliert. Die Idee des WorldCafé ist eine in Deutschland noch wenig verbreitete Methode, die durch ihre kraftvolle Wirkung und Eleganz überzeugt. Das WorldCafé wurde Mitte der 1990er-Jahre in Kalifornien unter Mitwirkung von Charles Savage entwickelt und wird seitdem international bei Behörden, Non-Profit-Organisationen und Unternehmen eingesetzt.

Das Besondere am WorldCafé ist der Austausch im vertrauensvollen, wertschätzenden Dialog und mit der Leichtigkeit einer Konversation. Somit ermöglicht es gemeinsames Lernen, und Veränderungsprozesse, die daraus resultieren, werden angenommen, weil die Betroffenen zu Beteiligten wurden und gestalterisch mitgewirkt haben. Eine wichtige Erweiterung für das WorldCafé ist das Thema Kunst, das die Perspektive deutlich zu erweitern hilft.

Am Anfang des Prozesses steht die Überschrift, unter der das Café stattfinden soll. Schwerpunkt können Themen wie Strategie, Zukunft, Führung, Veränderung oder wie hier das Thema Innovation sein.

Den Rahmen setzen

Am Anfang steht immer der Beweggrund des Zusammentreffens. Mit InnovationsCafé als Überschrift für die Einladung haben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen schon einmal eine erste Orientierung. Es gilt aber jetzt den Rahmen noch deutlicher zu machen und auch auf Sinn und Zweck hinzuweisen. Dies hilft dem Einzelnen, sich in der Vorphase schon einmal darauf einzustimmen. Innovation kann sich dabei auf Produkte, Dienstleistungen, Geschäftsprozesse und die Organisation des Unternehmens beziehen.

Insbesondere Präsentatoren und Keynote-Sprecher benötigen mehr Details, um sich angemessen vorbereiten zu können. Dies geschieht, indem man sich vorher Gedanken zu wichtigen Fragen macht und sie diesen Personen vorab zukommen lässt. Diese Fragen helfen, den gedanklichen Raum zu erweitern, indem sie durchaus auch provokant formuliert sein dürfen.

Der Rahmen trägt auch wesentlich dazu bei, wie sich die Menschen einbringen. Ein Café lebt von der Diversität. Das bedeutet nicht nur unterschiedlichste Fachabteilungen, sondern auch unterschiedliche Hierarchieebenen und "Externe". Es ist wichtig, dass innerhalb des Cafés das Bewusstsein der absoluten Gleichwertigkeit geschaffen wird. Anregungen zu einer Innovation können von unterschiedlichsten Seiten kommen. Dies gilt es deutlich herauszustellen. Bereits in der Planungsphase heißt es auch, sich Gedanken zu machen, wer daran teilnehmen sollte. Nur "Interne" oder auch Lieferanten, Kunden und andere Personen, die in einer Beziehung zu dem Unternehmen stehen? Wie wäre es beispielsweise, wenn ein Hardwarehersteller einen Vertreter von Greenpeace einlädt? Schließlich veröffentlicht diese Organisation öffentlichkeitswirksam regelmäßige Rankings bezüglich der Umweltverträglichkeit von IT-Produkten. Die gedankliche Auseinandersetzung mit dem Thema kann und sollte bereits mit der Einladung initiiert werden. Die Frage des "Warum" steht hier an zentraler Stelle. "Warum kommen wir hier und heute zusammen?" Die Antwort auf die Frage "Was wären mögliche Ergebnisse?" klärt die Erwartungshaltung.

Werden PowerPoint-Präsentationen zur Einstimmung verwendet, so sollte ihr Gesamtanteil am Café gering sein und nur als Initialzündung fungieren.

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