SDN-Technologie im Detail

Software Defined Networks - Der Weg zu flexiblen IT-Netzwerken

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.

Verfügbarkeit von SDN-Controllern und Switches

Kein Mangel herrscht an Controllern für Software Defined Networks. Derzeit sind unterschiedliche Produkte diverser Anbieter auf dem Markt. Die Palette reicht von Open-Source-Produkten wie Beacon und Floodlight bis zu kommerziellen Controllern wie ProgrammableFlow und Onix. Die meisten stammen von kleineren Unternehmen wie etwa Big Switch. Auch etablierte Netzspezialisten, beispielsweise Cisco (Cisco SDN OpenFlow Controller), HP (HP Virtual Application Networks SDN Controller) und IBM (IBM System Networking Programmable Network Controller), haben entsprechende Produkte vorgestellt oder zumindest angekündigt.

Was SDN-fähige Switches betrifft, ist die Auswahl noch nicht sonderlich groß. Die größte Palette kann mit 16 Systemen die Networking-Sparte von HP vorweisen. Acht weitere Switches der Reihe HP 3800 kommen 2013 hinzu, ebenso der erwähnte SDN-Controller. Generell ist festzustellen, dass sich alle etablierten Switch-Hersteller SDN auf die Fahnen geschrieben haben. Einige verfolgen jedoch herstellerspezifische Ansätze, zum Beispiel Marktführer Cisco Systems: Die Open-Network-Environment-Plattform (Cisco ONE) des Unternehmens enthält APIs, Agents, Controller und Komponenten für Overlay-Netze, die sich programmieren lassen. Die Plattform ist allerdings auf Netze zugeschnitten, die auf Komponenten von Cisco basieren.

SDN in der Praxis

Die praktischen Erfahrungen mit SDN beschränken sich bisher vor allem auf Netze von Forschungseinrichtungen und Hochschulen wie der Stanford University oder dem Kernforschungszentrum Cern in Genf. Allerdings haben auch Google und Microsoft einen Teil ihrer Rechenzentren in eine SDN-Infrastruktur eingebunden.

Andreas Müller, Country Manager von HP Networking in Deutschland, erwartet jedoch, dass sich SDN auch im kommerziellen Umfeld etabliert: "In Verbindung mit OpenStack werden sich Software Defined Networks auf Basis von OpenFlow auch im Cloud-Computing-Bereich und in großen Firmennetzen durchsetzen." Der Grund ist, dass solche komplexen Netze in immer stärkerem Maße ein weitgehend automatisiertes Management erfordern: "Das ist mit herkömmlichen Methoden nicht zu erreichen."

Zur Startseite