SDN-Technologie im Detail

Software Defined Networks - Der Weg zu flexiblen IT-Netzwerken

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.

Die Open Networking Foundation

Eine treibende Kraft hinter der Entwicklung des Software Defined Networkings ist die Open Networking Foundation (ONF). Die Non-Profit-Organisation wurde 2011 von sechs führenden Netzbetreibern, Softwarefirmen und Internetunternehmen gegründet: der Deutschen Telekom, Facebook, Google, Microsoft, Verizon und Yahoo. Mittlerweile zählt die ONF mehr als 80 Mitglieder. Das Hauptziel der Organisation besteht darin, die Entwicklung von Spezifikationen und Produkten für SDNs voranzutreiben. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das OpenFlow-Protokoll. Zudem will die ONF in Zusammenarbeit mit externen Einrichtungen wie Universitäten SDN-Komponenten auf Interoperabilität testen. Die ONF kooperiert eng mit der Stanford University in Kalifornien, die das OpenFlow-Protokoll entwickelt hat.

Obwohl viele Netzhersteller derzeit OpenFlow favorisieren, ist der Ansatz der Stanford University nicht das einzige Verfahren, mit dem sich Software Defined Networks aufbauen lassen. Auf Transportnetze im Bereich Telekommunikation ist beispielsweise Path Computation Elements (PCE) zugeschnitten. Dieses Protokoll wurde von der Internet Engineering Task Force (IETF) in den Request for Comments (RFCs) 4655 und 5440 spezifiziert.

Auch PCE sieht eine Trennung zwischen dem Forwarding von Paketen und der Berechnung der Pfade vor. Als "Pfadfinder" dient bei PCE ein spezieller Server. Dieser kann in eine Cloud-Computing-Umgebung ausgelagert werden. Nach Angaben von Metaswitch Networks, einem britischen Anbieter von Managementsoftware und Controllern für IP-gestützte Telekommunikationsnetze, hat dieser Ansatz folgende Vorteile:

• ein vereinfachtes Inter-Domain-Routing,

• eine flexiblere und einfachere Berechnung von Pfaden, etwa durch Algorithmen, die Service-Provider an ihre Anforderungen anpassen können, sowie

• niedrigere Betriebskosten, weil für die Berechnung von Pfaden keine proprietäre Hardware eingesetzt werden muss.

Speziell das vereinfachte Routing von Daten zwischen unterschiedlichen Domains ist laut Metaswitch ein Faktor, der klar für den Einsatz von PCE in Weitverkehrsnetzen spricht. Allerdings steht auch diese Technik, ebenso wie OpenFlow, noch am Anfang. Hinzu kommt, dass einige Netzbetreiber, wie die Deutsche Telekom, derzeit auf OpenFlow setzen.

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