Exklusivinterview mit Jörg Eilenstein, TIM AG

"Speicherkonsolidierung ist Standard"

18.03.2010

Welche Voraussetzungen müssen Partner mitbringen, um erfolgreich Konsolidierungsprojekte umsetzen zu können?

Eilenstein: Partner müssen sich im Storage-Networking-Umfeld auskennen. Auch ohne VMware-Kenntnisse geht es nicht mehr. Ich kann nicht über Servervirtualisierung sprechen, ohne zu wissen, wie ich den Speicher verfügbar halte. Genauso wenig kann ich ein Storage-Konzept erstellen, wenn ich nicht weiß, wie beispielsweise ein VMware Consolidated Backup (VCB) funktioniert.

Wie unterstützen Sie Ihre Partner auf diesem Weg?

Eilenstein: Wir vermitteln in der TIM Storage Academy die notwendigen Grundlagen und informieren die Partner in herstellerneutralen Workshops über Themen wie Storage-Konsolidierung und -Virtualisierung. Darüber hinaus gibt es herstellerbezogene Produkttrainings. Wenn Bedarf besteht, fahren wir mit dem Reseller raus zum Kunden.

Wie weit wird die Konsolidierung im Speichernetzbereich gehen? Werden Protokolle wie Fibre Channel over Ethernet (FCoE) und iSCSI Fibre-Channel-Netze überflüssig machen?

Eilenstein: Das glaube ich nicht. Es gibt eine sehr große installierte Fibre-Channel-Basis. Natürlich stellt sich langfristig die Frage, ob man sein Storage-Netz getrennt vom IP-Netz betreiben soll. Wenn man von Konsolidierung spricht, muss man auch auf der Netzwerkebene konsolidieren. Dann müsste Ethernet allerdings noch erhebliche Leistungszuwächse bieten - was laut Roadmap ja durchaus geplant ist. Damit wird FCoE dann ein ganz heißes Thema, da auf der Speicherseite Fibre Channel weiter genutzt werden kann, der Zugriff aber über Ethernet erfolgt und damit nur noch eine Netzwerkkarte im Server notwendig ist.

Wann, denken Sie, wird dieser Wandel kommen?

Eilenstein: Sicher noch nicht in den nächsten drei bis fünf Jahren. Ethernet wird auf jeden Fall ein Thema bleiben, aber ob Unternehmen auf Fibre Channel over Ethernet oder eine IP-Storage-Infrastruktur migrieren sollen oder müssen, das lässt sich heute einfach noch nicht sagen.

Sollten sich Wiederverkäufer dann überhaupt mit Ethernet- beziehungsweise IP-Speichertechnologien wie FCoE und iSCSI beschäftigen?

Eilenstein: Auf jeden Fall. Schon heute stellen sich Kunden die Frage, ob sie die Performance von 8-Gbit/s-Fibre-Channel benötigen oder ob sie auf eine konsolidierte Infrastruktur setzen können. Solche Fragen muss ein Systemhaus kompetent beantworten können. (haf)

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