T-Systems-Chef

"Viele Angriffe auf Firmen werden nicht bekannt"

20.08.2012

Ist es eines dieser Probleme, bei denen das Bewusstsein erst steigt, wenn es richtig geknallt hat?

Clemens: "Ich glaube, dass es bei allen Unternehmen schon mal irgendwo geknallt hat. Wir haben bei uns im Netz der Telekom 55 sogenannte Honeypots aufgestellt, das sind Lockfallen, die nach draußen aussehen, als könne man dort Daten abgreifen. Vor zwei, drei Jahren waren es zunächst 15 000 Angriffe pro Monat. Jetzt sind es bis zu Hunderttausenden - jeden Tag. Nicht nur die Zahl der Angriffe steigt. Gleichzeitig sehen wir auch, dass die Attacken professioneller werden."

Was lernen Sie über die Gegenseite?

T-Systems-Chef Reinhard Clemens: "Der deutsche Mittelstand entwickelt viele Innovationen und ist Rückgrat der Wirtschaft"
T-Systems-Chef Reinhard Clemens: "Der deutsche Mittelstand entwickelt viele Innovationen und ist Rückgrat der Wirtschaft"

Clemens: "Man hat ja dieses Bild im Kopf von einem Hacker, der öffentlichkeitswirksam versucht, irgendwo einzubrechen. In der Industrie laufen diese Angriffe anders ab. Die Angreifer versuchen eher, unentdeckt zu bleiben und Daten abzuziehen. Die großen Konzerne, die DAX-Unternehmen, investieren alle genug in Sicherheit - auch wenn man selbst dann keine 100-prozentige Garantie haben kann. Aber der Mittelstand, der kann gar nicht so viel machen wie die ganz Großen. Den kleineren Unternehmen fehlen dafür die Mittel. Aber gerade der deutsche Mittelstand entwickelt viele Innovationen und ist Rückgrat der Wirtschaft."

Wo sehen Sie die Schwächen heute?

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