Online-Datensicherung in der Wolke

Wie Sie an Cloud-Backup mitverdienen



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.

Offsite-Datenlagerung hat Tücken

"Der Markt für Cloud-Backup steht noch am Anfang." Michael Hon-Mong, Geschäftsführer von Acronis Germany
"Der Markt für Cloud-Backup steht noch am Anfang." Michael Hon-Mong, Geschäftsführer von Acronis Germany

Backups sollten deshalb immer noch an einem zweiten Ort abgelegt werden - neudeutsch auch "Offsite-Datensicherung" genannt. Wobei wir gleich beim nächsten Problem wären: Bänder oder Festplatten in der Gegend umherzufahren, um sie zum Beispiel zu Hause oder - besser - in einem Banksafe zu lagern, ist aufwendig, personalintensiv und fehleranfällig. Im schlimmsten Fall gehen die Medien unterwegs verloren oder werden gestohlen. Selbst Unternehmen, die mit der Offsite-Lagerung ihr Geld verdienen, sind vor solchen Ereignissen nicht geschützt: 2005 musste Iron Mountain - ein Spezialist für hochsichere Datenspeicherung - zugeben, dass er gleich in vier Fällen Backup-Bänder verloren hatte. Unter den Opfern waren die Bank of America und die Maklerfirma Ameritrade.

Eine Alternative zum Datentransport auf Festplatte oder Band ist es, das Backup über das Netz in das Rechenzentrum eines Dienstleisters zu senden. Mit höheren Bandbreiten und geringeren Verbindungskosten wird diese Lösung für Unternehmen immer interessanter. Das belebt die Nachfrage: "Der Markt für Cloud-Backup steht noch am Anfang und bietet daher ein außergewöhnliches Wachstumspotenzial", sagt Michael Hon-Mong, Geschäftsführer vom Hersteller Acronis, der mit "Backup & Recovery Online" eine Cloud-Lösung anbietet.

Zum Boom tragen aber auch private Nutzer bei. "Es gibt eine große Nachfrage", sagt Claire Galbois-Alcaix, Senior Marketing Manager EMEA der EMC-Tochter Mozy, und bestätigt damit den Trend. Noch im Februar dieses Jahres sprach Galbois-Alcaix in einem Interview mit "Business Computing World" von einer Million Nutzern, darunter 60.000 Geschäftskunden. Im Juni nutzten nach Angaben der Managerin bereits drei Millionen Anwender die Dienste des Online-Backup-Anbieters, darunter 70.000 aus dem B2B-Umfeld.

Karl Ebner, Geschäftsführer des Online-Backup-Distributors GDS, spricht von einem rasanten Wachstum: "Wir haben vor circa zwei Jahren die ersten Schritte in diesem Markt getan und sind jetzt bei 250 bis 300 Kunden und 50 bis 60 Reseller-Partnern, ohne dass wir großartig Werbung gemacht hätten" (siehe auch Interview auf Seite 14). "Die meisten Plattformen wachsen in Bezug auf Datenvolumen und Lizenzen um etwa fünf Prozent pro Monat", ergänzt Karsten Kümmerlein, Geschäftsführer des Softwareherstellers ONbackup, der mit der "ISP-Server"-Variante seiner Lösung eine Plattform für Cloud-Backup-Anbieter zur Verfügung stellt.

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