Systemhausumfrage 2012

Zwiespältige Stimmung im Systemhausmarkt

31.10.2012

Fachkräftemangel und Skepsis

Die Frage nach den größten Problemen der Systemhäuser belegt die derzeit widersprüchliche Stimmungslage zwischen erfreulicher Gegenwart und unsicherer Zukunft: Einerseits suchen sie händeringend Mitarbeiter, andererseits sorgen sie sich um die wirtschaftliche Entwicklung. 2011 bereitete den Häusern das Investitionsklima beispielweise noch kein Kopfzerbrechen, das Thema bildete mit einem Wert von 1,8 Prozent das Schlusslicht der Problemliste.

Dieses Jahr rangiert es mit 20,4 Prozent bereits auf Platz fünf. Die Sorge über sinkende Margen und steigende Kosten (37,4 Prozent) hat sogar die Furcht vor dem Direktvertrieb der Hersteller (28,9 Prozent) überflügelt. Der anhaltende Preisrückgang für Hard- und Software sowie die Nachfrageeinbrüche in angestammten Kernsegmenten - allen vor-an Desktops und Server - begleiten die Branche schon seit Jahren, sind aber immer wieder häufig genannte Gründe dafür, dass die Anbieter ihre Ertragslage gefährdet sehen.

Die größte Gefahr sehen die Systemhäuser aber im anhaltenden Fachkräftemangel (90,1 Prozent). Viele Anbieter hatten bereits im vergangenen Jahr gestiegenen Bedarf an IT-Profis, und die meisten (88,3 Prozent) wollen auch 2012 weitere Mitarbeiter einstellen, wenn sie denn genügend qualifiziertes Personal finden.

Erhebungen des Bitkom zufolge hat der Expertenmangel bereits im ersten Quartal 2012 dazu geführt, dass Aufträge abgelehnt wurden oder nicht abgeschlossen werden konnten. Im Durchschnitt verlieren die Unternehmen 8,5 Prozent ihres möglichen Umsatzes, schätzt der Branchenverband. Die Sorgen um Einnahmeausfälle infolge fehlender Mitarbeiter, verbunden mit den offensiven Personalplanungen der Unternehmen, zeugen immerhin von einer guten Auslastung.

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