Dell-Management im Gespräch mit Partnern

Zwischen Theorie und Praxis

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 

Wenn wir gerade beim Thema durchgängige Systeme sind, stellt sich die nächste Frage: Wie weit ist Dell beim Ausbau des Distributionskanals? Eine Zusammenarbeit mit der Broadline-Distribution ohne funktionierende Systeme wäre undenkbar.

Thomas Bleeker: "Unser klarer Fokus liegt darauf, mit den Value Added Resellern im Lösungsbereich zu wachsen."
Thomas Bleeker: "Unser klarer Fokus liegt darauf, mit den Value Added Resellern im Lösungsbereich zu wachsen."
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Bleeker: Ja, die Distributionssysteme sind noch komplexer. Hier ist es unabdingbar, dass wir nicht nur eine elektronische Anbindung, sondern auch einen regen elektronischen Austausch zum Beispiel in Bezug auf Warenkörbe oder Lagerbestände haben. Die Verlinkung der Warenwirtschaftssysteme ist notwendig, um in der Distribution erfolgreich zu arbeiten. An diese Thematik tasten wir uns vorsichtig heran, um zu sehen, was notwendig ist, um den Einstieg reibungslos zu schaffen.

Staiger: Es gibt doch aber schon den einen oder anderen Broadliner, der Produkte von Dell offeriert. Ich spreche hier ganz konkret von Also Actebis. Ist das ein Versuchsballon?

Bleeker: Wir arbeiten bereits mit einigen Distributoren in bestimmten Kundensituationen mit ausgewählten Produkten, teilweise auch als Fulfillment-Partner, zusammen. Was wir in Deutschland noch nicht haben, ist ein Broadline-Distributionspartner, der unser komplettes Produktportfolio und möglichst viele Marktsegmente abdeckt. Und dazu bedarf es natürlich wesentlich mehr als nur einer Schnittstelle oder des Austauschs von Warenwirtschaftssystemen. Wir sind permanent mit den Distributoren in Deutschland und auch europaweit im Gespräch, um die nächsten Schritte zu planen.

Barbara Wittmann: "Das Prinzip Try and Error ist bei der Wahl der Distributoren sicher nicht der richtige Weg."
Barbara Wittmann: "Das Prinzip Try and Error ist bei der Wahl der Distributoren sicher nicht der richtige Weg."
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Wittmann: Das ist eines der Themen, bei denen wir nicht im Mikrokosmos Deutschland agieren können, sondern hier müssen wir europaweit agieren. Es spielen mehrere Faktoren, wie zum Beispiel das vorher schon besprochene Thema Preisliste auf Euro-Basis hinein. "Try and error" ist bei diesem Thema sicher nicht der richtige Weg.

Fink: Kann es durch das Einschalten der Broadline-Distribution nicht passieren, dass plötzlich Überkapazitäten vorhanden sind, die dann in den Markt geschwemmt werden? Das Thema Graumarkt kannten wir bisher bei Dell Gott sei Dank noch nicht, und die Direktbelieferung der Partner funktioniert aus meiner Sicht sehr gut.

Wittmann: Genau diese Diskussionen führen wir auch intern. Bisher ist einer unserer interessanten Parameter der genaue Überblick über die eigene Lagersituation, deswegen unser vorsichtiges Herantasten an die Broadline Distribution.

Bleeker: Wo Chancen liegen, liegen sicherlich auch Risiken. Mit der Value Added Distribution wollen wir vermeiden, grobe Fehler zu machen und solche Risiken nicht kalkulieren zu können. Natürlich wird es aufgrund des Broadline-Modells dann auch Situationen geben, wo das eine oder andere passieren kann. Nur möchten wir dies, so gut es geht, kontrollieren.

Staiger: Geht es bei der Distribution darum, ein Partnersegment zu bedienen, oder um eine bestimmte Line of Business?

Bleeker: Es geht um beides. Es geht um die schnelle Verfügbarkeit von Dell-Produkten und die Möglichkeit des One-Stop-Shoppings. Diese Vorteile möchten wir den Resellern anbieten. Unser klarer Fokus liegt dennoch darauf, mit den Value Added Resellern im Lösungsbereich zu wachsen.

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