Technik & Know-how

Bezahlverfahren im Internet - ein Überblick

Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Vor- und Nachteile

giropay könnte man als Überweisung 2.0 bezeichnen. Zu den Vorteilen gehört unter anderem die sichere Abwicklung für Kunden, da sie ihre Daten selbst nicht eingeben müssen und die eigentliche Transaktion über das geschützte Portal der Bank abgewickelt wird. Zudem bietet giropay einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil. Sobald die Transaktion abgeschlossen ist, erhält der Shop-Betreiber eine entsprechende Nachricht und kann die Ware abschicken. Die Wartezeit zwischen abschicken der Überweisung und Empfangen des Geldes fällt so weg.

Die Nachteile sind, dass giropay gegen Phishing ebenso anfällig ist, wie das Konto des Besitzers, da die TANs sowie die Zugangsdaten dieselben sind. Auch sind die Kosten für den Verkäufer nicht transparent aufgeschlüsselt. Auf Nachfrage konnte giropay keine genauen Angaben zu den Kosten machen. Der Web-Shop-Betreiber und der Acquirer, der den Shop an das System anschließt, verhandeln laut giropay jeweils individuell über die Provision. Laut dem Hersteller lohnt sich das Verfahren für alle Shops, die Bestellungen primär per Überweisung abwickeln.

Derzeit ist der Dienst noch nicht allzu weit verbreitet, der Anbieter-Check zählt insgesamt 360 Einträge. Die Zahl täuscht allerdings ein wenig, da auch Anbieter wie PayPal oder ClickandBuy den Dienst ihrerseits wieder als Zahlungsmittel akzeptieren. Im Ausland dagegen ist giropay so gut wie unbekannt. Voraussetzung für den Käufer ist zudem, dass sein Kreditinstitut giropay unterstützt.

giropay: Fazit

giropay ist ein deutlicher Fortschritt gegenüber der herkömmlichen Überweisung. Der Bezahldienst ist für Kunden sicherer, da die eigentlichen Bankdaten in den Händen der Kunden bleiben. Auch als Shopbetreiber lohnt sich das Verfahren, da man sofort über die Tranksaktionen. Negativ fällt allerdings das Gebührenmodell von giropay auf. Hier gibt es keine festen Preise, so dass man selbst bei den einzelnen Acquirern nachfragen muss. Wer vor allem im Inland seine Geschäfte abwickelt, sollte sich das Verfahren genauer ansehen. Zumindest für das Open-Source-Shopsysteme osCommerce gibt es ein spezielles Modul, in xt:Commerce kann giropay über indirekt über PayPal oder Moneybookers einbinden.

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