Beziehungen in virtuellen Welten

19.12.2006
Von Frank Maier

Zwei, bei denen es geklappt hat

Sabine hat wegen ihres damaligen Freunds angefangen, World of Warcraft zu spielen. Nachdem sie sich getrennt hatten, wechselte sie die Gilde und den Server. Dort traf sie Robert – ihren jetzigen Freund. Er half,
ihren Charakter hochzuziehen. Sabine und Robert zogen gern zusammen auf Quests und unterhielten sich neben dem Spielen. »Irgendwann waren wir eine festes Team«, erzählt Robert. Schließlich haben sie im Spiel geheiratet – ohne Hintergedanken, »weil wir ständig zusammen gequestet haben«, erzählt Sabine. Es war ja nichts dahinter – Robert hatte noch eine Freundin im echten Leben. Dabei zeigen gerade die Hochzeiten, wie verschwommen die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit manchmal sind. Die Hochzeit bedeutete »nichts außerhalb des Spiel«, sagt Sabine. Zögert. Und fügt dann hinzu: »So halb«, denn sie würde »keinen anderen im Spiel heiraten.« Und sie weiß, dass man »nicht gerade jeden heiratet.« Hochzeiten können sogar für handfeste Konflikte sorgen, wenn der eigene Partner im Spiel jemand anderen heiratet. Alles nur virtuell? Die Eifersucht ist oft sehr real.

Zur Startseite