Bitkom Trend-Studie

Der CE-Handel im Wandel

17.01.2008

Entwicklung der Vertriebswege im CE-Fachhandel bis 2011

Die schon derzeit erkennbare Konzentration der Vertriebswege im CE-Handel wird sich mittelfristig verstärken und sich voraussichtlich auf drei Hauptanbieter fokussieren:

- kooperierender Fachhandel einschließlich seiner Fachmärkte

- Konzernfachmärkte

- E-Commerce in unterschiedlicher Ausprägung

Der Fachhandel hat Chancen, seine Marktposition zumindest zu halten

Die in den Verbundgruppen organisierten Fachhändler sehen sich einerseits auch in Zukunft mit folgenden Problemen konfrontiert:

- abschmelzende Betriebsbestände (hauptsächlich wegen ungelöster Nachfolge)

- Rendite (Handelsspannen, Preiswettbewerb, Kostendruck)

- verfügbares geschultes Fachpersonal im Verkaufs- und vor allem im Service-Bereich

- Standortentwicklung

Auf der anderen Seite bietet die von Digitalisierung, Konvergenz und Vernetzung geprägte Entwicklung der Produkte im CE-Markt gerade dem Fachhandel Chancen. Beratungs- und Service-Kompetenz werden mehr denn je gefragt sein. Ist die Qualifizierung und Schulung der Mitarbeiter im Verkauf unerlässlich, so muss der Fachhandel bezüglich Repairservice und mit dem Verkauf verbundenen Dienstleistungen klare Entscheidungen treffen: künftig weiterhin eigener, qualifizierter Service oder nicht. Wenn ja, dann mit aller Konsequenz und klarem Konzept.

Die Unterstützung durch die verstärkt übernational agierenden Zentralen der Verbundgruppen bei der Bewältigung künftiger Aufgaben ist den Fachhändlern gewiss. Von der Industrie muss sie – was Schulung und Produktinformation, ausreichende Handelsspannen, Unterstützung im Service anbelangt – verstärkt da angefordert werden, wo es nötig ist.

Zusätzlich kann der Fachhandel von der demografischen Veränderung profitieren. Ältere Konsumentengruppen sind eher "TV-affin", obwohl auch hier die Nutzung von PC und Internet stetig zunimmt. Sie erwarten kompetente Beratung und Dienstleistung. Der Preis bestimmt nicht vorrangig die Kaufentscheidung.

Das Potenzial der älteren Haushalte mit überdurchschnittlicher Kaufkraft wird eine immer wichtigere Zielgruppe für den Fachhandel.

CE-Fachmärkte: gebremste Expansionen im Inland

Das stürmische Wachstum der konzerngesteuerten CE-Fachmärkte über die Fläche wird vermutlich in den nächsten Jahren im stationären Handel an natürliche Sättigungsgrenzen stoßen. Es bietet sich nur noch eine eingeschränkte Standortauswahl für großflächige Formate. Abgesehen von noch möglichen Übernahmen bestehender Handelsunternehmen oder Umwidmungen z.B. von Warenhaus- in Fachmarktfilialen werden sich die Möglichkeiten der massiven Ausweitung von Flächenkapazitäten in den nächsten Jahren in Deutschland einschränken, während das Auslandsgeschäft noch deutliche Expansionschancen bietet.

Es ist nicht zu erwarten, dass sich an der Politik und am Unternehmenskonzept der Konzernfilialisten Wesentliches ändert: Angebotsgröße, Preisführerschaft und Medienpräsenz bleiben auch weiterhin die absoluten Stärken.

Hauptzielgruppen bleiben die jüngeren/mittleren Altersgruppen, technisch interessiert und informiert; sie suchen Qualität zum günstigen Preis.

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