Mit HPE Greenlake und CloudSigma

Die Enthus Cloud startet im Januar 2024

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Aus zwei Enthus-Rechenzentren in Düsseldorf und Frankfurt am Main heraus bietet der IT-Dienstleister nun eine attraktive Alternative zu den drei großen Hyperscalern.

Im Fokus hat Enthus dabei vor allem mittelständische Firmen sowie öffentlichen Einrichtungen, die sich nicht auf Gedeih und Verderb den Plattformen der großen drei US-amerikanischen Player Microsoft, Google und AWS ausliefern lassen wollen.

Dabei setzt der IT-Dienstleister exklusiv auf die Hardware von Hewlett Packard Enterprise (HPE), deren Nutzung der US-amerikanische Anbieter im Rahmen seines "Greenlake"-Pakets als Service anbietet. Der zweite Partner, der 2009 in der Schweiz gegründete IaaS-Anbieter CloudSigma, liefert das Kundenportal sowie einige Basis-Dienste für die Kunden, etwa DDoS-Protection. Weitergehende Services, wie der Schutz vor Ransomware mittels eines ausgefeilten Disaster Recovery-Systems kommen dann direkt von Enthus.

Enthus-CEO Christian Uhl: "Der Mittelstand bildet das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, ohne die Cloud-Technologie bleibt er das aber nicht mehr lange."
Enthus-CEO Christian Uhl: "Der Mittelstand bildet das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, ohne die Cloud-Technologie bleibt er das aber nicht mehr lange."
Foto: entus

Für Kunden hat die Enthus Cloud den Charme, dass sie sich dort im Kundenportal die benötigten Services selbst zusammenklicken können (Self Service Portal). Zum Start der Enthus Cloud im Januar 2024 werden dort unter anderem VMware-Technologien, aber auch Backup- und Recovery-Services, eine voll gemanagte Firewall sowie diverse Monitoring-Services zur Verfügung stehen. Im nächsten Schritt möchte Enthus' Entwickler-Team Kunden auch modernere Services anbieten, unter anderem Kubernetes Cluster.

Enthus-CEO Christian Uhl legt viel Wert auf Kostentransparenz, und CloudSigmas sekundengenaue Ermittlung des tatsächlichen Bedarfs an Rechenpower, Netzwerkdurchsatz und Speichervolumen hat es ihm angetan: "So können wir unseren Kunden vorgefertigte Packages anbieten und behalten unsere Kosten stets im Griff", so der Firmenchef in der Pressekonferenz.

Außerdem hat Uhl in zahlreichen Gesprächen mit seinen Kunden erfahren, dass diese sich einen Cloud-Partner auf Augenhöhe wünschen, den sie im Notfall auch anrufen können. Erfahrungsgemäß dürfte dieser Wunsch in der Zusammenarbeit mit Microsoft oder AWS schwieriger zu erfüllen sein.

Uhls Kollege Thorben Strackbein, der als Strategy Advisor bei Enthus das Cloud-Projekt seit einem Jahr vorangetrieben hat, betont gegenüber ChannelPartner, dass man über die Container-Technologie hinaus weitergehende Services Kunden anbieten möchte. Es geht um den Weiterbetrieb im Katastrophenfall, sichere (weil ausgelagerte) Backups, Detektion von Anomalien im täglichen Betrieb und um noch vieles mehr.

Für Uli Seibold, Vice President Global HPE GreenLake Partner & Service Provider Sales, liegen die Vorteile der Zusammenarbeit mit Enthus und CloudSigma auf der Hand: "Mit der Datensouveränität, den erfüllten Compliance-Anforderungen und der räumlichen Nähe zum Kunden eignet sich das Enthus-Angebot insbesondere für mittelständische Unternehmen und die öffentliche Verwaltung." Dabei schießt Seibold aber nicht aus, dass die Plattform auch für Großunternehmen attraktiv wäre.

Denn das Dreigespann HPE-CloudSigma-Enthus kann Kunden mit den unterschiedlichsten Zusammensetzungen von On-Premises- und Cloud-Landschaften bedienen. Explizit betonten alle drei Parteien, dass sie gemeinsam auch Migrations-Services anbieten würden, also etwa den Transfer von Daten aus der Microsoft-Azure-Cloud in die Enthus-eigenen Rechenzentren. Derartige Services bieten nicht allzu viele Player in Deutschland an.

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