Trends 2022 - Low Code/No Code & Automatisierung

Die neue Art zu arbeiten

Jagjeet Bewas ist Channel Partner Manager DACH beim Work OS monday.com. Er zeichnet für die schnelle Skalierung des Partner-Ökosystems in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich und verfügt über 10 Jahre Erfahrung in den Bereichen Sales, Tech und Business Development bei internationalen Unternehmen wie Qlik, Zendesk und PagerDuty.
Unternehmen haben ihre digitale Transformation in den vergangenen zwei Jahren deutlich beschleunigt. Das hat unsere Art zu arbeiten verändert. Zwei Trends werden unsere Arbeitsweise im Jahr 2022 bestimmen.
Unser Arbeitsort beeinflusst, wie gut wir mit unseren Team-Mitgliedern zusammenarbeiten
Unser Arbeitsort beeinflusst, wie gut wir mit unseren Team-Mitgliedern zusammenarbeiten
Foto: Gorodenkoff - shutterstock.com

In den vergangenen zwei Jahren wurde unsere Arbeitswelt kräftig durchgerüttelt:Seit Ende November gilt aufgrund steigender Infektionszahlen die 3G-Regelung am Arbeitsplatz. Sofern möglich, sollen jedoch alle im Homeoffice arbeiten. Zuletzt nutzten dies nur 24 Prozent aller Beschäftigtenin Deutschland. Das hat Auswirkungen auf das Betriebsklima und die Produktivität.

Nicht nur unser Arbeitsort beeinflusst, wie gut wir mit unseren Team-Mitgliedern zusammenarbeiten. Das wird insbesondere auch von unserer Verbindung mit den Prozessen und Daten bestimmt, die wir benötigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Art und Weise, wie wir in Zukunft arbeiten werden, hängt vor allem von digitalen Hilfsmitteln ab - das war nie so deutlich wie heute.

Trend 1: Low-Code und No-Code-Plattformen werden neue Technologien hervorbringen

Traditionelle Organisationskulturen haben sich auch im Jahr 2021 sehr auf herkömmliche Business Software und manuelle Prozesseverlassen. Trotz des Digitalisierungsschubs der letzten zwei Jahre bleibt viel zu tun. Es muss ein Perspektivwechsel stattfinden - dieser Wandel wird sich in diesem Jahr konsequent fortsetzen. Doch damit diese Fortsetzung eine erfolgreiche wird, müssen ineffiziente Prozesse und Vorgehensweisen abgeschafft werden. Nur Systeme, die abteilungsübergreifend und unternehmensweit genutzt und im Live-Betrieb erweitert und angepasst werden können, werden in einer zunehmend auf digitale Effizienz und maximale Geschwindigkeit ausgelegten Welt Bestand haben können.

Die absolute Grundvoraussetzung solcher Systeme ist die Fähigkeit zur ständigen Anpassung und Erweiterung. Und zwar nicht nur durch dedizierte Entwickler, sondern durch alle Mitarbeiter, insbesondere auch durch einzelne Anwender an der "Front", die die Bedürfnisse für ihre alltägliche Arbeit am besten kennen - und ergo die besten Lösungen entwickeln können.

Aus diesem Grund werden Low-Code und No-Code-Plattformen weiterhin an Bedeutung gewinnen. Plattformen, die diesem Grundsatz folgen, lassen sich von individuellen Nutzern einfach modifizieren und um individuelle Funktionen erweitern. So lassen sie sich schnell im gesamten Unternehmen skalieren - und auch Nutzer, die in Sachen IT weniger versiert sind, erhalten ohne großes Coding-Wissen schnell genau die Software-Unterstützung, die sie für ihren täglichen Job brauchen. Das steigert die Adoptionsrate für neue Software-Lösungen und verkürzt somit die Zeit, en detail die wertvolle Arbeitszeit, bis ein neues Tool den gewünschten Produktivitätseffekt erzielt.

Jedes Unternehmen kann so seine eigenen Technologien entwickeln. Diese bauen zwar auf externen Plattformen auf, sind jedoch komplett individuell an die eigenen Bedürfnisse der Anwender angepasst. Durch die Bereitstellung dieser eigens entwickelten Tools auf Marktplätzen können hilfreiche Technologien gemeinsam mit anderen Marktteilnehmern weiterentwickelt werden - ohne sich einzig auf Entwicklerteams und IT-Profis verlassen zu müssen.

Trend 2: Die Automatisierung sich wiederholender Aufgaben wird endgültig zum Standard werden

Ein großes Augenmerk bei der Entwicklung dieser neuen Tools - aber auch darüber hinaus - wird auf der Automatisierung sich wiederholender und manueller Aufgaben liegen. Zunehmende Automatisierung macht die Arbeit sicherer, produktiver und effizienter. Alleine die Automatisierung von Aufgaben wie dem Versand von E-Mails oder Datei-Uploads hat das Potenzial, jedem Mitarbeiter drei Stunden Arbeit am Tag zu sparen. So lässt sich die Produktivität steigern, die Work-Life-Balance verbessern und die Mitarbeiterzufriedenheit anheben.

Aus diesem Grund wird die Automatisierung sich wiederholender Aufgaben, Workflows und Reportings 2022 branchenübergreifend zum Standard. Bisher sehen wir diesen Trend vor allem in hoch technologisierten Organisationen. Jedoch profitieren insbesondere auch Unternehmen in traditionelleren Branchen wie der Schwerindustrie und allgemein im Mittelstand von der Automatisierung repetitiver Aufgaben durch Software-Tools. Diese lassen den Mitarbeitern mehr Zeit für strategische und operative Entscheidungen - und steigert so die Produktivität. Diese Erkenntnis ist seit Jahren verbreitet. Doch erst seit Kurzem stehen uns intuitive und leicht weiterzuentwickelnde Betriebssysteme für unsere Arbeit zur Verfügung, die Unternehmen eine einfache Umsetzung über alle Teams, Organisationen und Branchen hinweg ermöglichen.

Das Jahr 2022 wird den beschleunigten Digitalisierungsschub ungebremst fortsetzen. Diese Entwicklung wird für viele Unternehmen gewinnbringend sein. Low-Code und No-Code-Plattformen sowie die zunehmende Automatisierung repetitiver Aufgaben erlauben es, massive Effizienzpotenziale zu bergen. Nicht zu vernachlässigen ist dabei allerdings der entscheidende Faktor Unternehmenskultur. Die notwendige Mentalität zur Umsetzung der Trends trägt nur Früchte, wenn Mitarbeiter von ihren Vorgesetzten ermutigt werden, ihre Komfortzone zu verlassen, neue Wege zu gehen und sich die Demokratisierung der Software durch Eigeninitiative zu Nutzen zu machen.

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