Medion Akoya P4210 D

Ein fast überteuerter Volks-PC bei Aldi (ausführlicher Test)

Friedrich Stiemer ist Inhaber des Redaktionsbüros Text.Talk.Tech.

Benchmarks, Leistungen und Stromverbrauch

Überraschend leistungsschwach.
Überraschend leistungsschwach.

Die neue APU AMD A8-5500 testen wir mit Cinebench 11.5 auf ihre Leistungsfähigkeit – und sind enttäuscht: Bei voller Auslastung aller vier Kerne kommt der Prozessor auf gerade einmal 2,62 Punkte, der Medion Akoya P5350 D erreichte mit seinem Intel Core i5-2320 schon fast 4 Punkte. Hier wird klar, dass sich die APU bei voller Auslastung nicht gerade mit Ruhm bekleckert und hinter Intel-CPUs zurückbleibt. Für den Heimgebrauch genügt die Leistung aber.

Die etwa 1 TB große Seagate-Festplatte erreicht unter Crystaldiskmark beim sequenziellen Lesen/Schreiben Transferraten von knapp 200 MB/s – ein guter Wert! Beim zufälligen Lesen und Schreiben von 512-KB-Blöcken liegen die Werte bei rund 61 MB/s respektive 113 MB/s und kann auch damit punkten. Beim Schreiben und Lesen von 4-KB-Daten bleibt das Ergebnis stets über guten 1,6 MB/s.

Um die Spiele-Leistung zu testen, stellen wir Games Battlefield 3 und Dirt 3 auf die höchsten Einstellungen und messen die Bilder pro Sekunde in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel). Doch über eins sollte man sich von vornherein klar sein: Der Medion Akoya P4210 D ist nicht fürs Gaming ausgelegt – hierfür sollte man sich woanders umschauen. Da wir zur integrierten Grafikeinheit noch die dedizierte Grafikkarte dazu schalten können, testen wir einmal im Dual-Grafik-Modus und einmal ohne zugeschalteter APU-Grafikeinheit.

Doch in beiden Spielen erhalten wir keine bessere Performance, wenn wir beide Grafikeinheiten in den Verbund schalten: Battlefield 3 zuckelt mit 15 Bildern pro Sekunde über den Monitor, Dirt 3 ist knapp spielbar mit 31 Bilder pro Sekunde, egal ob wir die Grafikkarte zuschalten oder nicht. Anders sieht es im synthetischen Benchmark 3D Mark 11 aus: Hier steigt die Punktzahl von 556 auf ganze 800 im Extreme-Modus.Doch zum Spielen mit aufwändigen PC-Games reicht die Leistung nicht.

Erst wenn man rigoros die Grafikeinstellungen herunterfährt, kann man flüssig zocken. Alles in allem ist die Grafik-Performance aber um einiges besser als noch beim Medion Akoya P5350 D, bei dem man die getesteten Spiele nur in einstelliger Bildwiederholfrequenz spielen konnte. Weniger komplexe Games stellen den Akoya P4210 D also nicht vor eine große Herausforderung.

Multimedia- und allgemeine Leistung: flotter als der Vorgänger

Gerne würden wir den Akoya P4210 D synthetisch auf seine Büro- und Multimedia-Tauglichkeit testen, indem wir den Benchmark PC Mark 7 im Modus "Overall Performance" durchlaufen lassen. Leider streikt das Testprogramm und wir können es nicht zum Laufen bringen. Hier stellen die neuen Treiber das Hindernis dar, die die Software zum Stolpern bringen. Denn genau wie bei CPU-Z und GPU-Z liefert die Hardware zu neue Daten, die bisher nicht eingepflegt wurde.

Stattdessen beschränken wir uns auf unser persönliches, aber wenn auch subjektives Benutzererlebnis: Auf dem Desktop gibt es selten Ruckler, Programme öffnet das System ohne lange Wartezeiten. In den Multimedia-Anwendungen wie dem Windows Media Player geht die Bedingung flüssig von der Hand. Da überrascht es nicht, dass auch Textverarbeitung kein Problem ist.

Bei der OpenGL-Leistung ist der neue Aldi-PC ebenfalls besser geworden und kommt in Cinebench 11.5 auf fast 50 Bilder pro Sekunde – das ist die doppelte Bildwiederholfrequenz zum Vorgänger Akoya P5350 D! Hier glänzt das AMD-Gespann, bestehend aus integrierter und dedizierter Grafik.

Stromverbrauch: hungriger Geselle

Im Leerlauf zieht der Medion Akoya P4210 D etwa 51 Watt, was etwas mehr ist als noch bei seinem Vorläufer. Bei ausgeschaltetem Grafik-Verbund klettert der Stromverbrauch auf 98 Watt, mit zugeschalteter Grafikkarte messen wir ganze 130 Watt – zu viel für die gezeigte Leistung. Im Modus "Energie sparen" zeigt uns das Messgerät circa 2,5 Watt an, heruntergefahren sind es vorbildliche 0 Watt – so soll es sein!

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